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Schön, dass 2016(66) endlich rum ist. Oder war das vermutlich erst der Anfang?

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Hejscala - junges Programm bringt frischen Wind in das altehrwürdige Scala Ludwigsburg. Wir waren bei der Show von The Intersphere & An Early Cascade

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An Early Cascade am 15.12. in Ludwigsburg. Foto: mim// Im Scala in Ludwigsburg gibt's künftig vermehrt jetzt auch laute Musik für jüngere Semester. Das neue Programm wird von einem der beiden Gitarristen von An Early Cascade, von Arne künstlerisch kuratiert. Vergangene Woche buchte er beispielsweise die Aschaffenburger The Intersphere in das kultige Kulturkino im Herzen Ludwigsburgs. Sind die Kinoränge erst einmal ausgebaut, bietet der Saal jede Menge Platz und eine hohe, große Bühne, perfekt für griffige Rockmusik. Dem Progressive-Rock von The Intersphere, als auch der etwas verwegeneren Emo-angehauchten Variante von An Early Cascade, stand der schöne Kino-Saal durchaus. Die Lokalmatadore An Early Cascade, aus Ludwigsburg, Kornwestheim, Stuttgart und so sind nunmehr seit über 11 Jahren unterwegs und bringen bald tatsächlich ihr zweites Album in Langspielerlänge raus. Kürzlich aufgenommen, soll es im April das Licht der Welt erblicken. The Intersphere zusammen mit An Earl

Wenn Pokémon und Adventure Time und Star Wars plötzlich sexy sind. Suicide Girls mit Blackheart Burlesque das erste Mal in Deutschland. Gesehen in Stuttgart.

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Suicide Girls Blackheart Burlesque .  Foto: Matthias R. Schneider// Vor fünfzehn Jahren sind die Suicide Girls in Los Angeles gegründet worden. Von einer damals 24-jährigen Missy. 2001 war das vor allem eine feministische Bewegung, gegen Mainstream-Pin-Ups, angetrieben vom Punk-Rock, Hardcore und Rockabilly. Es sollte die Frau als Schönheit, als perfektes Wesen, mit all ihren Macken, Tattoos, Fettpölsterchen, Piercings, Eigenarten, zelebriert werden. Nun in diesem Jahr tourte die etwas jüngere Burlesque Show der Suicide Girls das erste Mal durch Deutschland. Halt wurde in sieben Städten gemacht. Die letzte Station war kürzlich das LKA Longhorn in Stuttgart.

Umgehauen von Knocked Loose. Wir schickten 'nen Fotografen wegen Counterparts, Landscapes und Expire nach München. Und dann kommt er hiermit zurück.

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Knocked Loose spielten kürzlich in München im Backstage. Foto: Janik Fregin "Knocked Loose haben als erste Band einfach alles zerstört von der ersten Sekunde an". So euphorisch schlug unser Fotograf uns seine Fotos um die Ohren. Unendlich viele. Trotz der Neuzugänge am Schlagzeug und der Gitarre funktionieren Counterparts wohl gewohnt mitreisend. Die Stimmung war sowieso genial und Landscapes, Counterparts und Expire lieferten eine gewohnt solide Show vor einer guten Woche in München. Stimmige Bilder werden das mit der Stimmung belegen.

Andrew Paley - "Sirens". Ein Solo-Kompendium eines Künstlers, der die ganze Welt mit seiner Band bereiste. Dabei ein wahrhaftiger Down-To-Earth-Guy blieb.

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Andrew Paley , von der Band The Static Age, solo. Foto: Promo "Sirens", das neue Album von Andrew Paley versammelt zwölf Titel, die der Songwriter über mindestens zwei Jahre zwischen dem Day-Job und den weltweiten Tourneen seiner Band The Static Age geschrieben und gesammelt hat. Er habe für diese Stücke immer die richtige Heimat finden wollen, sagt Andrew Paley, und fügt an: bis er eben festgestellt habe, dass er die richtige Behausung am besten selbst erbauen müsse. So fing er an solo, ohne seine Band, auf Bühnen in Europa, Brasilien und den USA zu stehen. Songs von The Static Age gepaart mit komplett eigenen Stücken solo zu spielen. Und dann wuchs dort dieses eigenständige Solo-Projekt, dessen Früchte nun die Songs auf "Sirens" sind.

"Exceptionals" - Neues Kino-Programm in Stuttgart. Das Delphi-Arthaus-Kino macht jetzt regelmäßig außergewöhnliches Programm.

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Exceptionals im Delphi. Jetzt einmal im Monat. Foto/Quelle: arthaus-kino.de // In Stuttgart wacht die Programm-Kino-Landschaft langsam aus dem Dornröschenschlaf auf. Inspiriert von Reihen wie dem Weird Wednesday in den Innenstadtkinos, wird jetzt auch im Arthaus-Kino verstärkt Programm gemacht. Auch hier sollen exklusive Ausnahmefilme gezeigt werden. Unter dem Leitmotiv: DELPHI EXCEPTIONALS! Fantastik. Avantgarde. Elevated Genre. Obskures. Ab 25. November, jeden letzten Freitag im Monat findet das Programm als Spätvorstellung im Delphi Arthaus Kino in der Tübinger Straße in Stuttgart statt. Wiederholt wird's am Folgetag. Der erste exzeptionelle Film ist:  Wir Sind Die Flut von Regisseur Sebastian Hilger.

Being As An Ocean auf Tour. Unser Fotograf war in Karlsruhe mit im Pit. Mit dabei: Casey, Capsize und Burning Down Alaska.

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Being As An Ocean. Foto: Janik Fregin Being As An Ocean sind aktuell auf Tour. Mit ihrer kürzlich veröffentlichten Single "OK" im Rücken bespielen sie aktuell deutsche Clubs. Wir waren bei der Show mit Burning Down Alaska, Capsize und Casey in Karlsruhe dabei. Bilder gibt's hier drin...

Hamburger Wärme in Stuttgart. Hundreds im Wizemann. Mit "Wilderness" im Rücken.

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Eva von Hundreds. Foto: matthias_stgt/Instagram // Eva und Philipp Milner, das Geschwisterpaar aus Hamburg, Hundreds brachten vergangenen Donnerstagabend ihre elektronische Indie-Pop-Musik in Stuttgart auf die Bühne. Verträumt, sympathisch, authentisch. Wenn man sich auf die Musik und Eva Milners melancholische Texte konzentriert und besinnt, verschwimmt live sowie von Platte die Realität, und man blockt alles um sich herum. Dieser Sog benötigte am Donnerstag ein bisschen mehr Anlaufzeit als gewohnt. Hundreds spielen keine simple Popmusik. Sie verlangt Raum und Zeit und Aufmerksamkeit um sich zu entfalten. Die neuen Werke vom kürzlich erschienenen Album "Wilderness" mehr denn je. Aufmerksamkeit, die bei diesem Stuttgarter Publikum zeitweise zu viel verlangt schien.

Suicide Girls in Stuttgart - Blackheart Burlesque Show, dieser speziellen Schönheiten, im Dezember das erste Mal bei uns.

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Diese Suicide Girls kommen mit dem Black Heart Burlesque auf unsere Bühnen. Foto: Sunshine / Quelle: Facebook // Die US-Amerikanische suicidegirls.com Webseite huldigt seit über fünfzehn Jahren alternativen Models. Frauen mit mehr Identität, Frauen mit Tattoos, Frauen mit Piercings, Frauen mit Rundungen - entgegen dem Mode-Mainstream. Seit einigen Jahren gibt's auch Bühnen-Shows der Suicide-Girls-Pin-Ups. Selbstverständlich bieten sich da Burlesque-Shows geradezu an. Nun kommt die Blackheart Burlesque Show mit ihrer Tour das erste Mal auch nach Europa, und somit auch ins LKA Longhorn in Stuttgart. Am 2. Dezember 2016

"Die Hölle" von Messer macht mich fertig. Tour-Vorbote im Video.

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Messer. Foto: Katja Ruge// Der schaurig schöne Synth-Trip "Die Hölle" ist die neuste Auskopplung aus dem aktuellen Album des Fünflings Messer aus dem als mal kargen nördlichen Deutschland. Die Herrschaften treiben sich hauptsächlich zwischen Münster, Hamburg und Berlin rum, im November bereisen sie noch die Clubs, auch hiesiger Lande. Das mit Video bedachte "Die Hölle" stammt vom aktuellen Album "Jalousie". Tourtermine und Clip, jetzt.

Laut walzend durch die Betonwüste. Wolfenstein aus Stuttgart mit neuem Album "Staedter".

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Wolfenstein vor einer Betonwand. Foto: Promo// Bei all dem Krach vorab bemerkt: Wolfenstein sind mit ihren neuen Songs eingängiger denn je zuvor. Die Stuttgarter haben auf ihrem Volllängendebüt zehn Titel zusammengeschnürt die unbändigen Hass gegen die Unmenschlichkeit verkörpern. Hass gegen Fremdenfeindlichkeit, aufrichtig, von ganz tief innen. Die Platte führt durch ein Leben in einer Betonwüste, keine Menschenseele weit und breit, entgegen all der Menschen ist die Unmenschlichkeit spürbar omnipräsent. Wolfenstein mögen ähnlich hart wie der gängige Black-Metal-Einheitsbrei sein, wirken über ihre Crust-Punk-Erdung aber echter, weniger konstruiert.

Stadtlichters. Erinnert an "Mutterstadt"-Hip Hop. Ist aber mehr drin. Diese Stadt mit dem Kessel hat jetzt ein neues vielversprechendes Musikprojekt geboren. Vom Fußball und Hip Hop. Wir haben die Stuttgarter im Interview.

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Stadtlichtes aus Stuttgart. Foto: Promo// Stuttgart ist vieles. Sie ist die Stadt mit dem Kessel. Sie ist schwäbisch ohne wirklich engstirnig schwäbisch zu sein. Stuttgart war schon immer eine große Nummer im deutschen Hip Hop. Und das ist sie immer noch. Da wundert einen fast nicht, dass da immer neues Wunderwerk hinzukommt. Die größten Wellen im virtuellen Stuttgart schlagen aktuell Stadtlichters mit der Ankündigung ihrer Hymne "Furchlos und treu" für den hiesigen Fußball-Verein VfB Stuttgart. Zweite Liga? Awa.  Wir haben mit der Dame und den vier Herrschaften namens Stadtlichters gesprochen.

Nein, das ist nicht dieser Maeckes, auch nicht Kaas oder Tua. Das ist Bartek. Solo. Whipsch Du's a lot? Jetzt ist laut Chimperator wohl Erdbeersaison.

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Bartek von diesen Orsons aus Stuttgart. Foto: Promo Bartek von den Orsons veröffentlicht am 11. November seine Solo-EP „Servuslichkeiten“. Die EP wurde produziert von Orsons' DJ Jopez und Bartek selbst. Auf sechs Tracks zeigt der deutsche Beyoncé wo die Melonen hängen, wie er wohl selbst in den Pressetext geschrieben hat. Die Erdbeere ist das neue Ding soll das neue Ding sein. Grund für diesen Post, ist zusammenhängend mit dieser Ankündigung der wahnsinnige Track "Whipsch Du's a lot?" der mit einem Wahnsinns-Video gerade die Kanäle der Welt erblickt hat. Und ja. Ich whippe es a lot. Äh?

Stuttgart ohne Wasen. Bad Cannstatt ohne Volksfest. Bier ohne schlechte Laune.

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Foto: Instagram: matthias_stgt // Auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart wird zweimal im Jahr ein Jahrmarkt veranstaltet. Im Frühling das Stuttgarter Frühlingsfest, im Herbst das Cannstatter Volksfest. Jetzt ist in Bad Cannstatt, dem größten Stadtteil von Stuttgart, wieder Volksfest. Und ich mitten drin. Erstens wohne ich hier im Bezirk, zweitens arbeite ich hier für das Regionalfernsehen. Beides schlimm genug um den Mantel des Schweigens darüber legen zu wollen. Och nö. Es ist Volksfest. Ich möchte jetzt hier auf keinen Fall gegen öffentliche Feiereien und Besäufnisse im großen Stil(los) anschreiben. Nein, alles hat seine Berechtigung, irgendwie spülen solche Feste bestimmt sogar Geld in die Kassen der Stadt und des Bezirks. Volksfestgänger sind halt aber Pöbel. Leider. Leute, die sich so wegschießen, dass sie nix mehr können. Den Bezirk vollkotzen, besoffen in jeder Ecke im eigenen Erbrochenen liegen. So was gehört halt jetzt zum Stadtbild. Es ist normal, und ist halt auch so

Sea + Air. Immer auf Tour, Remix-EP und neues Video zu "Peace begins at home". Filmt die beiden, die wollen das so.

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Sea + Air. Foto: Ronny Schönebaum / Quelle: Facebook // Die beiden Quasi-Stuttgarter Eleni und Daniel (Sea + Air) sind mittlerweile aus der deutschen Popkultur eigentlich kaum noch wegzudenken. Wegdenken wollen wir uns die beiden auch gar nicht. Präsent sind sie glücklicherweise aktuell immer und immer noch auf unseren Bühnen. Die Tourtermine schreibe ich euch dazu gleich auf. Denn wenn ihr eine Kamera in die Hand nehmen könnt und das auch nur halbwegs im Griff habt, dann geht zu den Shows. Meldet euch aber doch vorher bei der Band auf Facebook. Die möchten nämlich gerne auf ihrer Tour von euch gefilmt werden. Einen Film (wow, Überleitung) haben die Beiden kürzlich auch rausgebracht. Einen kurzen in Videoclipform mit Found Footage. Einer Atombombe. Zum wunderschönen Lied "Peace begins at home" aus ihrem aktuellen Album "Evropi" . Zur Singleauskopplung von "Peace begins at home" haben Sea + Air außerdem noch eine kleine Remix-EP beigelegt. Auszüge da

Programmkino in Stuttgart. Das Event Weird Wednesday 0711. Am 21. September mit Belladonna of Sadness einem japanischen Trickfilm von 1973.

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Belladonna of Sadness (Japan, 1973) Mittlerweile zum zwanzigsten Mal findet das Kino-Event Weird Wednesday in Stuttgart statt. Das Konzept will die Lücke schließen, die es in dieser Stadt ohne richtiges Programmkino gibt. In der Regel werden hier Filme neben dem Mainstream gezeigt. Filme, die sonst nur einen kleinen Kino-Release bekommen, oder in Stuttgart gar nicht oder bisher noch nie gezeigt wurden.

The Deadnotes. Tour Tour Tour Tour Tour, Deutschland, Europa, Großbritannien. Debütalbum. "I'll Kiss All Fears Out Of Your Face".

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The Deadnotes . Wie man sieht aus Freiburg, zwinker. Fotoquelle: Facebook Oh Mann, wir sind doch nur einmal jung und so. Lass uns doch mal das meiste draus machen. Auch wenn es nicht das beste ist. Irgend so etwas mussten sich die drei Typen, die sich zusammen The Deadnotes nennen, eines Nachmittags in Freiburg sitzend gesagt haben. So haben sie ihre Musik gemacht. Und als die etwas taugte haben sie sich auf den Weg gemacht. Zu touren. UK, Deutschland, you name it. Die Herrschaften haben in allerbester Do It Your Fucking Self Manier einfach mal versucht ihre Musik unter die Leute zu bringen.

Karies. Noise Rock, Post Punk. Stuttgart. Wiederholung. "Es geht sich aus" das neue Album der Nerven-Freunde.

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Karies . Aus Stuttgart. Foto: Promo Es ist immer dumm für eine Band, oder zumindest hört das eine Band nie gerne. Dieses: Das sind die, die was mit der anderen Band aus der selben Ecke zu tun haben. So sind Karies jetzt nun halt diese Band, die irgendwie was mit den Nerven zu tun hat. Das liegt ein bisschen daran, dass das Arte-Magazin "Tracks" im Fernsehen die Stuttgarter Szene fast explizit auf die Milberg-Studios in Heslach begrenzt hat. Da wurden eben neben die Nerven auch Karies genannt. Tiefer in die Stadt wurde nicht geblickt.

[un]erwartet. Die Kunst des Zufalls. Eine Sonderausstellung im Kunstmuseum am Schlossplatz in Stuttgart widmet sich der, sagen wir mal: Macht des Zufalls.

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Kunstmuseum Stuttgart / Marcel Duchamp, Trois stoppages étalon, 1964 Ist das eigentlich noch Kunst wenn der Zufall der maßgebliche Autor war? Der Pressetext des Kunstmuseums will mich da überzeugen. "Der Zufall entzieht sich jeder Festlegung – und doch nutzt die Kunst den kalkulierten Zufall als gestaltende Kraft. In den vergangenen hundert Jahren haben Künstlerinnen und Künstler Methoden und Verfahren entwickelt, um Zufallsprozesse unter definierten Bedingungen auszulösen. Anhand von rund 120 Werken zeigt die Sonderausstellung, wie experimentell und systematisch Künstlerinnen und Künstler mit dem Zufall umgegangen sind. Hans Arp und die Surrealisten waren die ersten, die um 1920 das schöpferische Potenzial des Zufalls erkannten. Max Ernst provozierte mit seinen Frottagen das Unvorhersehbare. Dafür legte er etwa Blätter oder Holz unter Zeichenpapier und rieb sie mit Bleistift durch. Die so entstandenen Strukturen ergänzte er zu fantastischen Bildern. In den 1960er-Jahr

"Nocturnal Rapture" das Debütalbum der Stuttgarter Eau Rouge. Synth-Pop-Rock-Schmacht?

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Eau Rouge. Foto: Promo//  Eau Rouge sind drei Typen, die manchmal wirken wie auf einer Mission: Den Tagträumereien den Rücken zu kehren und zu Machen. Wie einfach mal zum SXSW in Texas fliegen, Shows in den USA spielen und einen US-Management-Deal einzusacken. Alles noch mit nur einer EP in der Tasche, und vergleichbar wenig Asche. Doch es läuft. Was bei Tag nach Aufbruch riecht verwandeln die drei, Jonas, Bo und Magnus nachts in ihre träumerisch sphärische Musik, zwischen Dreampop, Indie-Noise, Wave und Shoe-gazigem Alternative-Rock. Die zwölf Titel auf ihrem Debüt-Album "Nocturnal Rapture" verbinden allesamt diesen eigenständigen, durch Rythmus und Synth getragenen Pop-Rock-Sound, mit dieser rauchig gehauchten Stimme garniert. Neben all den eingängigen Melodien und Pop-Allüren steckt in dem Werk allerdings auch noch genug Tiefe, dass mehrmaliges Hören die Eindrücke erst ansatzweise aufzuschlüsseln scheint.

Der Club Zollamt ist tot. Lang lebe die Kulturinsel. Eine schlechte Nachricht wird nicht immer von einer Guten gefolgt. Hier die Ausnahme.

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Die Feierei kann weiter gehen. Die Kulturinsel bleibt. Foto: Instagram: matthias_stgt Als wir hörten, dass der Club Zollamt in Stuttgart Bad Cannstatt dicht machen muss, waren wir logischerweise überhaupt nicht happy. Nachbaren hatten sich andauernd über Lärmbelästigung bei der Stadt beschwert. Diese knickte nun ein, und verbat den Clubbetrieb auf dem alten Güterbahnhof-Gelände. Ringsum ist zwar eigentlich nur Industrie-Brache und die Baustelle für das geplante neue Neckar-Park-Wohnviertel. Allerdings, aber waren es die Anwohner auf dem Weg zwischen Cannstatter Bahnhof und Club, die sich beschwerten, berichtete mir Betreiber Joachim Petzold, als ich dort kürzlich für einen Termin vor Ort war. Da ist auch nichts mehr daran zu rütteln. Der Club Zollamt mit seinen Elektro-, Dark Wave und Ü30-Parties muss schließen. Die schöne Location - und jetzt kommt die gute Nachricht - verlieren wir allerdings nicht. Der Hinterhof des Alten Zollamts wird weiterhin bespielt, von der Kulturinsel

Minutes From Memory mit "Start from the beginning". Ein halber Neuanfang. Voller Hymnen, Ohrwürmern, Gänsehaut und Kanten.

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Minutes From Memory . Foto: Promo "Start from the beginning" ist die neue EP der Ludwigsburger und Stuttgarter Herrschaften um Frontfrau Marta. Sie markiert quasi einen halben Neuanfang, die erste Platte nach dem Besetzungswechsel am Bass und Schlagzeug. Das macht sich vorwiegend beim kantigeren Punkdrive und dem verstärkten Einsatz von Backing-Vocals bemerkbar. Start from the beginning: fünf Songs = zwei Milliarden Gänsehautmomente Wir haben es jetzt mit mehrstimmigem Geshoute und den weiterhin einschneidenden cleanen Gesangpassagen zu tun. Die neue EP "Start from the beginning" beinhaltet fünf Songs und ungelogen zwei Milliarden Gänsehautmomente. Die Dynamik, der einzelnen Songs, allein des Openers "Witness" trifft ziemlich viele Gemütslagen und Stimmungen flüssig auf den Punkt. Songwriting der ganz Großen. Man hört einfach, dass hier über eine Dekade Erfahrung durch die einzelnen Phasern dieser Band zucken. Nach dem schon großartigen "

Loose Suspense. Anklagend, zwingend. Stuttgarter Melodic Hardcore mit neuer Luft. Die neue EP "Past Mistakes".

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Loose Suspense. Foto: Promo Loose Suspense klingen wie vier angepisste Typen von irgend 'nem eiskalten Meer. Vier Typen sind's. Ob diese angepisst sind? Wahrscheinlich schon von irgend etwas. Von einem Meer kommen sie nicht. Keiner See. Eiskalt ist es hier auch eher selten. Die vier Miesepeter kommen aus Stuttgart. Vor gut einem Jahr haben sie sich von ihrem damaligen Frontmann getrennt. Schnell wurde Ersatz gefunden. Eine Hymne. Eine sehr deprimierende Jörg, ehemals die Stimme von Reznik Syndrom sprang ein. Schaltete von Deutsch auf Englisch und gibt jetzt Loose Suspense neue Luft. Inhaltlich geht's um unsere kaputte Gesellschaft, und wie "wir" nie aus vergangenen Fehlern lernen. Stichwort: Homophobie, Fremdenhass etc. Dieses "Deutsch"-Sein das plötzlich wieder unsere Breiten von bunt in braun färbt, wird von Loose Suspense an den Pranger gestellt. Mit düsterem, walzenden, mal nachdenklichem modernen melodischen Hardcore. Im kürzesten Song, ei

Phantom Winter krächzen auf „Sundown Pleasures“ von Hexen und dem großen Nichts. Noch dunkler ist nur statisches Rauschen.

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Fast so düster wie das Album. Die Presseaufnahme von Phantom Winter . Foto:  Giulia (Instagram @hollow_roads)   Ein kurzer Schwank aus dem Leben. Zum vergangenen New Noise-Fest sind wir hauptsächlich wegen der japanischen Band COHOL und Phantom Winter gefahren. Das New Noise hat sich in den letzten Jahren immer stärker vom Hardcore verabschiedet, was auf der einen Seite ganz gut ist, immerhin hätten eben diese beiden Bands früher nicht ins Line-Up gepasst. Auf der anderen Seite wird es aber in einer der drei Locations ganz schön gruselig, wenn eine Pop-Punk-Band nach der anderen auftritt und zwischendurch GWLT spielen dürfen. Da ist es auch kaum verwunderlich, dass bei so manchen Bands plötzlich Leute im Publikum stehen, die zu langsamen, tiefen Parts in Songs die Hände in die Höhe strecken, am fiktiven Luft-Motorrad kräftig Gas geben. Oder eben ein Bier exen, während sie ihr Gesäß wenig sexy immer wieder nach vorne drücken. Wie gesagt, ganz schön gruselig. Besonders gut konn

Einmalig als Headliner, nicht ganz fit, nicht perfekt, aber ohne Frage grenzgenial. Thrice in Köln. Ein Live-Bericht.

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Jeder anderen Band würde ich es übel nehmen, nur eine Show in einem deutschen Club zu spielen, und das auch noch nach vierjähriger Pause. Nur vergangenen Dienstag in Köln. Bei den Herrschaften Thrice aus Orange County Kalifornien ist das anders. Ein anderes Set als gewohnt, aber das selbe wie auf der US-Tour. Thrice muteten der ausverkauften Live Music Hall im schönen Köln-Ehrenfeld eine langsam getaktete groovige Setlist zu. Kaum vermeintliche Hits, kein Image of the Invisible, kein Deadbolt, kein Come All You Weary, kein Red Sky, kein Anthology. Dafür aber ein grandios stimmig zusammen gesetztes Set mit erstaunlich viel Zwischentönen aus Vheissu, The Alchemy Index und Beggars. Gespickt mit neuen Stücken wie dem wahnsinnig großen Death From Above. Und klar kam in der Zugabe noch The Artist In The Ambulance. Vielmehr allerdings erfreuten die unerwarteten Stücke wie For Miles, Of Dust and Nations und nicht zuletzt The Sky Is Falling. Und wenn dann solch ein Set mit einem Vulkanausbr

Ein James-Dean-Type-o-Guy in der Band, einen bunt tätowierten Arm, sonnige Klänge und ein schniekes Rhythmusgefühl. Faux tun gerade so als gäbe es Sonne in England.

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Faux aus Southampton. Foto: Promo Poptauglicher Emo-Rock aus England ist echt nichts Neues mehr. Bei Faux klingt das außerdem ziemlich US-amerikanisch, kennen wir auch schon. Wer allerdings gerne im Auto der Sonne entgegen fährt sollte jetzt aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb weiterlesen. Die neue EP "Inhale" der vier Engländer bedient junge Hüpfer und 2000er-Pop-Emo-Veteranen gleichermaßen. Wenn ich nicht wüsste, dass es in England immer regnet, würde ich die kleine Insel jetzt irgendwo an der Küste vor Kalifornien einsortieren. Wenn Musik über Geografie irgendetwas aussagen könnte, ja, wenn. Eines ist klar: Die vier Herrschaften hören definitiv gerne sonnige Musik aus der Zeit als Coheed and Cambria noch nicht Metal waren. Nach dem Opener und Titeltrack "Inhale" sind eigentlich alle sieben folgenden Titel gleichermaßen beschwingt, mit dieser persönlichen Note in den Texten, wie das eben so ist, wenn dieser besagte Emo seinen Einfluss übt. Freund

Stuttgart. Nur noch in der zweiten Fußballbundesliga. Ergo zweitklassige Stadt? Nur 'ne halbe Metropole? Nicht mal richtig an 'nen Fluss gebaut. Wie sagen wir dazu? Awa! Wir lassen uns da auf gar keine Diskussion ein. Warum Fußball wieder Indie sein könnte.

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Bad Cannstatt (Symbolbild) Foto: mim Der Württembergische Schillerwein ist kaltgestellt. Der Salat gemacht. Die Falafel in der Pfanne. Das Thermometer im Kessel zeigt 27 Grad Celsius, das Stadion ist für Stuttgarter Zweitligaverhältnisse quasi ausverkauft, mit gut 55 000 verkauften Karten und 47 000 Mitgliedern im Verein. Ich geh' nicht hin. Ich hab kein Geld. Freue mich aber trotzdem auf das Spiel. Der einzig wahre Hamburger Club ist zu Gast. Der FC St Pauli. Vor über hundert Jahren gegründet, mittlerweile etabliert in der zweiten Liga und immer noch Punk. Ein Verein mit Seele und Charakter. Ich glaube ja fest daran, dass einem Verein wie dem VfB Stuttgart die zweite Liga gut tun kann. Vielleicht findet sich der Stuttgarter dann wieder ein bisschen selbst. Neben all dem Autowahnsinn, Mainstream-Bling-Bling ist die Stadt nämlich gerade so schön weil sie anders ist als München. Genau deshalb müsste hier der Traditionsverein aus Bad Cannstatt, direkt am Neckar lebend, auch den

Wie gewohnt. Nach klein kommt groß. Nachdem CASPER seine Clubtour zum Album Release "Lang Lebe Der Tod" ruckzuck ausverkaufte. Bläst der Rapper 2017 zur großen Runde.

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Dass Caspers Tour zum neuen Album "Lang Lebe Der Tod" innerhalb von 48 Stunden sold out war hat sicherlich mit mehreren Faktoren zu tun. Erstens ist's 'ne Clubtour. Spielt er in Stuttgart Im Wizemann, das füllten letztes Jahr schon Heisskalt komplett. Zweitens ist der Titel-Track samt Video so ein gigantischer Kaufgrund des Tickets. Drittens ist Casper halt einfach gottverdammtnochmal einfach angekommen. So liegt's nahe, dass er nun fast schon aus Gewohnheit nach der Clubtour die großen Hallen bespielt. 2017 folgt deshalb die große Tour. In Stuttgart ist's wieder die Schleyer-Halle, selbst da hatte der Herr Griffey vor zwei Jahren beispielsweise mächtig Energie zu bieten. Facebook.

Neues von Touché Amoré. Neuer Song, und neues Album erstmals auf Epitaph.

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Touché Amoré. Foto: Promo "Displacement" ist der nächste Vorbote für das neue Album der "The Wave"-Band Touché Amoré. Und wie es sich anhört, rollt die Welle weiter, in Richtung Indie-Postcore. "Displacement" wird auf dem kommenden Album "Stage Four" zu hören sein, das am 16 September erstmals über Epitaph erscheinen wird, für die Band ein Debüt auf dem Kult-Label. "Stage Four" versteht sich als emotionale Autobiografie, mit der Frontmann Jeremy Bolm versucht, der gemeinsamen Zeit mit seiner vor zwei Jahren verstorbenen Mutter einen Sinn zu geben.

Such Gold, Hell & Back, The Static Age, No Fun und The Uprising, für nix! Mit uns für umme zum Flix-Fest 2016 im Juha West in Stuttgart! Wir verlosen 2 Mal 2 Tickets zur Show am 28. Juli.

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Flix Fest am 28. Juli im Juha West Stuttgart Mit uns kommt ihr +1 auf die Gästeliste und umsonst zum Flix Fest in Stuttgart. Zwei Menschen und deren Begleitung kommen ganz einfach für nix in den Genuss großartiger live Bands. SUCH GOLD / THE STATIC AGE / THE UPRISING / NO FUN / HELL & BACK. Punkrock und Post Punk vom feinsten. Such Gold und The Uprising bedienen das Herz des melodic Punks in euch. No Fun mixen dann noch ein bisschen mehr Verrücktheit in den Abend unter, während die local Heroes Hell & Back euch gegen die Wand brüllen, entführen The Static Age euch ins New Wave Revival nach Chicago, mit verträumten Post-Punk-Hymnen. Wie ihr am Gewinnspiel teilnehmen könnt erfahrt ihr hier.

Bauschule 2016 an der Wagenhalle im Inneren Nordbahnhof. Stuttgart. Wir haben da ein Filmchen dafür gemacht. Meldet euch doch an, wenn ihr gerne Hammer und so schwingt.

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Vom 06. bis 13. August findet an der Wagenhalle in Stuttgart-Nord die Bauschule 2016 statt. "Während der Bauschule könnt ihr in einem einzigartigen Umfeld Selbstbau-Projekte gestalten, umsetzen und dabei handwerkliche Fähigkeiten erwerben. Den MedienkünstlerInnen wird ein umfangreiches Experimentierfeld für kreative Dokumentationen gegeben. Weiterhin könnt ihr an Exkursionen, Filmvorführungen, Workshops und Vorträgen zum Thema „urbane Räume“ teilnehmen. Die Bauschule mündet am 13.08. in einem öffentlichen Abschlussfest mit Ausstellung der Arbeitsergebnisse und einem reichhaltigen Abendprogramm." So die Idee des Kunstverein Wagenhalle. Der Hintergrund der Aktion ist die Erschaffung der Container City. Als Mehrwert für das angrenzend entstehende neue Rosensteinviertel, und als Übergang, während der Sanierung der Wagenhallen am Nordbahnhof. Weitere Infos und Anmeldung, hier: kunstverein-wagenhalle.de/bauschule

Wir sind ziemlich von den Socken euch Little You Little Me auf ihrer Euro-Tour zu empfehlen.

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Little You Little Me . Foto: Promo / Quinn Langille / Quelle: Facebook Aus dem Industrie-Nebel in Saint John New Brunswick kommt dieses herzliche Garage-Revival. Bisschen über Schuhe, beziehungsweise Socken, starren ist auch mit einkalkuliert in diesen wonnigen Klangausflug über den Atlantik. Little You Little Me . Klar, würden wir gerne mal wieder nach New Jersey rüberschippern, ist aber leider keine Zeit dafür. Gut, dass unsere Freunde von der Flix Agency in Berlin (natürlich mit Stuttgarter Wurzeln) die Herrschaften zu uns bringen. Wir freuen uns gleich doppelt und dreifach, dass wir dieses Europa-Tournee-Unternehmen präsentieren dürfen, wenn Little You Little Me ab September unsere Bühnen zusammen mit Cold Reading bespielen. Alle Termine entnehmt ihr am besten dem folgenden Bild.

Anti Flag mit Akustik-Session in Wien, Verlosung und Benefiz-EP für Amnesty International.

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Anti Flag im Tonstudio in Wien. Foto: Arnold Burkhardt / Promo Letztes Jahr im Oktober waren die amerikanischen Polit-Punk-Veteranen Anti Flag zu Besuch in Wien. Hier nutzten sie einen freien Nachmittag sechs ihrer persönlichen Klassiker in einem Tonstudio live und akustisch einzuspielen. Immer mit dem Gedanken diese zugunsten von Amnesty International an den Mann zu bringen. Einhundert Prozent der Erlöse aus dem Verkauf der Songs kommen der gemeinnützigen Organisation zugute. Als kleinen Spendenanreiz verlost die Band nun auch eine einzigartige LP mit den Master-Aufnahmen. Diese gibt's nur einmal und wird unter allen Bestellern der EP verlost. Bassist Chris#2 erklärt die Idee hinter dem speziellen Release wie folgt: "When you've been a band as long as Anti-Flag has its hard to find not only new things to do, but really exciting things to do. To be allowed to have a group of punks invade Supersense in Vienna, which is essentially a museum to vintage recording and

Heisskalt - "Vom Wissen und Wollen". Wieder kein Pop. Zwischen dem Nichts, Ruhe, Sturm, Apathie, Frust, Aufbäumen und Zurückstecken.

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Heisskalt . Foto: Victor Schanz / Quelle: Facebook Das Albumcover ziert ein kleiner Junger Mann. Er ist verwundet, mehrere ulkige Wehwehchen schmücken den Burschen. Trotzdem sitzt er irgendwie überlegen, bestimmt nachdenkend mit einer Pfeife im Mund in seiner Warte. Selbstbewusst. Passender könnte das Sinnbild nicht sein. Heisskalt in Zweitausendsechzehn. Junge Menschen, deren Leben von den kleinen Wehwehchen des Seins gezeichnet sind. Wie wir alle. Nach "Vom Stehen und Fallen" sprechen wir nun also vom "(...)Wissen und Wollen", dem zweiten Album von Heisskalt aus der Daimlerstadt Sindelfingen und Böblingen, quasi dem Stuttgarter Speckgürtel im Süd-Osten. Kapitalistenhausen. In Sindelfingens Mercedes-Benz-Werk arbeiten mehr als die Hälfte der Einwohner der Kleinstadt. Klar boomt die Wirtschaft hier unten im Süd-Westen, der Autostadt Stuttgart. Aber wo die Wirtschaft die Creme de la Crop bauchpinselt steht die Mehrheit auch immer am falschen Ende des Erfolgs.

Das Maifeld Derby 2016 rekapituliert. Zwei Augen, zwei Ohren. Ein Bericht.

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Sonne und Wunderwolken. Der Himmel war so abwechslungsreich wie das Musikprogramm. Schlendern wir im Kopf nochmal über das Maifeld Derby, das vergangenes Wochenende am Maimarkt in Mannheim seine sechste Auflage feierte. Schon am Freitag fallen mir einige Überraschungen ein. Nachdem die Autobahn zwischen Stuttgart uns erst einmal 3 Stunden schleppend zähen Verkehr bescherte, machte das Wetter in Mannheim tatsächlich was wir wollten. So wurde Freitag heiß. Das leckere regional naheliegende Bier in den bekannten Bechern gebechert und einen guten Nachmittag mit Mø und Käpt'n Peng und den wahnsinnsgeilen Metz und ihrem Noiserockgewitter, besorgte tatsächlich Flume am späten Abend den besten Abriss des Freitags. Elektro-Pop vom DJ-Pult gemischt, kann unter genügend Wodka-Bull und Bier tatsächlich für wahnwitzige Euphorie sorgen. Weiter geht's mit Tag 2.

Wir zwitschern vom Maifeld Derby in Mannheim.

#mimtival-Tweets

Myindiemind goes Maifeld Derby. Zum sechsten Mal findet das Open Air Festival nun in Mannheim statt, wir sind dabei und freuen uns auf viele tolle Sachen.

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Es gibt in Deutschland kein Festival auf dem es entspannter ist über drei Tage zu Campen und sich dabei von gut 70 Musik-Acts reizüberfluten zulassen. Das diesjährige Line-Up ist wieder so eine Sache, überladen mit Geheimtipps,  handverlesen von den Veranstaltern Karakter Live, um Kopf Timo Kumpf, den Bassisten der Band Get Well Soon. Schon in den letzten fünf Jahren hat das immer noch frische Festival bewiesen, ein Händchen für aufkommende Größen im Indie-bis-Alternative-Pop zu haben. Letztes Jahr spielte dort unter anderem Aurora, heute jedem ein Begriff, und wenn es nur Running With The Wolves und Vodafone ist. Wenn wir das dreitägige Musikprogramm so lesen, freuen wir uns besonders auf: FR: Käptn Peng und die Tentakel von Delphi , Flume , Metz und Die Nerven . SA: Drangsal , Explosions In The Sky , Kid Simus SO: Battles , Boy, Daughter , Isolation Berlin Das gesamte Line-Up gibt's hier:  maifeld-derby.de/index.php/programm/zeitplan-alles-im-ueberblick Ein bissche

Seichter Indie-Pop geht auch mal. Mikroboy mit "Leicht" dem neuen leichten Album, für die mehr oder weniger leichte Kost.

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Mikroboy aus Berlin, aber eigentlich aus Saarbrücken. Fotoquelle: facebook Auf Deutsch und ein bisschen poppiger im Songwriting funktioniert's für Michi Ludes aus dem Saarland. Mit seiner Vorgängerband Reminder war der größte Erfolg die Teilnahme für's eigene Bundesland bei Stefan Raabs Bundesvision Songcontest, anno 2006. Lupenreiner Emo mit englischen Texten, war das. Mit Mikroboy hat er es jetzt geschafft sich einen Namen zu erspielen. Nach mehreren EPs veröffentlichte er und seine Band nun das dritte Album mit voller Länge. "Leicht". Deutschsprachiger Indie-Pop, der Death-Cab-For-Cutie/Kettcar-Fraktion. Allerdings ist Kitsch auf Deutsch immer ein bisschen schwieriger zu verdauen als im Englischen. Musikalisch ist das ein schönes Album, angenehm arrangiert, genug Rock und bisschen Post-Punk im Hintern. Textlich sind auch ein paar schlaue Zeilen dabei, gerade wenn Ludes in seinen Ausführungen kryptischer wird. Es geht ums Nachdenken, Alltag und darüber alltägl

Touché Amoré + Slipknot + The Hope Conspiracy + Trap Them = Hesitation Wounds. mit "Awake For Everything". Ein Debüt-Album einer quasi neuen Band.

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Hesitation Wounds . Foto: Promo Quasi neu, weil initiativ fanden sich Jeremy Bolm ( Frontmann von Touchè Amorè), Jay Weinberg (Schlagzeuger von Slipknot), Neeraj Kane (Gitarrist von The Hope Conspiracy), und Stephen LaCour (von True Cross und ehemals Trap Them, am Bass) zusammen. Dabei schrieben und nahmen sie innerhalb von fünf Stunden drei Songs auf, die auf ihrer 2012 Debüt-EP zu hören sind. Vier Jahre später gönnten sich die Herrschaften und ihrem Projekt etwas mehr Zeit. Dabei entstand dann das Debüt-Album "Awake For Everything" welches jetzt am erscheint. Ein Brecher, der musikalisch kreuz und quer durch den breit aufgestellten Hardcore wildert. Anhören kann man das brutale Debüt-Album jetzt schon bei Soundcloud, haptisch erscheint das Stück via Deathwish und Bolms eigenem Label Secret Voice. Hesitation Wounds - "Awake For Everything" VÖ: 27.5.2016 via: Deathwish Inc / Secret Voice

Nordisch emotional. Captain Planet mit neuem Album "Ein Ende".

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Schrebergartenpunks. Captain Planet aus Hamburg. Fotoquelle: facebook "Es sind 25 Schritte und ein kurzes Gespräch. Die Briefmarke gebe ich dir dazu - los renn!" Und hör am besten gar nicht mehr auf zu laufen. Captain Planet haben auch beim vierten Album viel zu sagen, und nehmen sich dafür sehr wenig Zeit. Immer gehetzt rasen die 10 Songs in 'ner halben Stunde durch die Ohren, durch den Kopf. Immer wieder erwischen einen Phrasen, Textfragmente, auf dem falschen Fuß. "Es war 'ne Scheiß Idee von Anfang an." Alltagsphilosophisch, Zwischenmenschliches nacherzählt. Mit gerade genügend Platz um seine eigene Geschichte damit zu verflechten. Die fünf Emo-Punks aus dem Norden sind häuslich geworden, haben Familien gegründet, vielleicht sogar Häuser gebaut, Häuser bezogen, die Großstadt mit der Vorstadt ausgetauscht. Das suggeriert immerhin die Gestaltung der neuen Platte "Ein Ende". "Bitte sag doch einfach, dass du nichtmehr fährst."

Thrice bringen dem krustigen Rock wieder Politik bei. Leugnen nicht ihre Vergangenheit. Walzen ungewohnt schwer nach vorne. "To Be Everywhere Is To Be Nowhere". Das neue Album besprochen.

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Thrice aus Orange, California. Foto: Promo/facebook In einem Interview sagte Dustin Kensrue, Frontmann von Thrice, er wollte eine Hymne für all die Menschen schreiben, die genug von den Geschehnissen auf der Welt haben. "...nachdem wir ein Jahr lang mit ansehen mussten, was für schreckliche Dinge Menschen tun können und jetzt vor dem Abgrund noch mehr solcher Dinge stehen", so Kensrue. Diese Hymne ist "Blood On The Sand" geworden. Kriege in Übersee, meist Wüsten-Staaten, die von unserer Zivilisation befeuert werden. Dieser Titel, Nummer zwei auf dem Album, ist ausgestattet mit einer klaren politischen Haltung. Antikapitalistisch, antirassistisch.  "We kiss the hands of profiteers and their congressmen (...) We panic at the sight of different colored skin. And we've got a plan to justify each mess we're in. But I've seen too much (of this fear and hate)" Musikalisch geerdeter Post-Punk mit klarer Punkhaltung. Inhaltlich Richtungsweisend

Kathartischer Screamo aus Brüssel. Mont-Doré.

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Mont-Doré aus Brüssel. Bild von Tumblr . Zwischen Chaos, Dissonanz und keifender Verzweiflung entsteht ein Monster, das einem emotional die Schuhe auszieht und die Zehnägel hochklappt. Mont-Doré aus Brüssel, Belgien, der europäischen Hauptstadt, (ja), schaffen mit brachialer Gewalt, schiefen Melodien und abartigen Gitarren eine Welt zwischen monströsem Screamo und Groove, die immer mal wieder in atmosphärisches Geplänkel absteigt. Richtig geil ist die aktuelle Platte "Fractures" dann, wenn aus tosendem Staccato, und treibendem Schlagwerk plötzlich eine Melodie erwächst, oder alles in einem rhythmisch perfekten Break zusammen fällt. Mein definitiver Lieblingssong aus dem Screamo der letzten Jahre befindet sich auch auf der Platte. Er schließt das sieben-titel-starke Werk episch ab. "What You Gave Me Is Not A Gift" Freunde von Norma Jean, Number Twelve Looks Like You, Circle Takes The Square und Sed Non Satiata sollten sich dieses Werk mal genauer anhören.