Nordisch emotional. Captain Planet mit neuem Album "Ein Ende".
Schrebergartenpunks. Captain Planet aus Hamburg. Fotoquelle: facebook |
"Es sind 25 Schritte und ein kurzes Gespräch. Die Briefmarke gebe ich dir dazu - los renn!"Und hör am besten gar nicht mehr auf zu laufen. Captain Planet haben auch beim vierten Album viel zu sagen, und nehmen sich dafür sehr wenig Zeit. Immer gehetzt rasen die 10 Songs in 'ner halben Stunde durch die Ohren, durch den Kopf. Immer wieder erwischen einen Phrasen, Textfragmente, auf dem falschen Fuß. "Es war 'ne Scheiß Idee von Anfang an."
Alltagsphilosophisch, Zwischenmenschliches nacherzählt. Mit gerade genügend Platz um seine eigene Geschichte damit zu verflechten. Die fünf Emo-Punks aus dem Norden sind häuslich geworden, haben Familien gegründet, vielleicht sogar Häuser gebaut, Häuser bezogen, die Großstadt mit der Vorstadt ausgetauscht. Das suggeriert immerhin die Gestaltung der neuen Platte "Ein Ende".
"Bitte sag doch einfach, dass du nichtmehr fährst."
Das Reihenhaus als Endstation. Viel dringlicher ist da die Musik geblieben. Es gibt zwar ein zwei mehr kurze Päuschen als auf dem vier Jahre alten "Treibeis", das tut dem Ganzen aber auch ganz gut und verfälscht den Sound zwischen Indie-Punk und Emo rein gar nicht. Der Letzte auf der Platte ist das erstbeste Beispiel dafür. "Vom Ende an" ist definitiv einer meiner liebsten deutschsprachigen Songs der letzten Jahre.
Der versprüht mit seinem Upbeat, seinen Melodien einfach auch mal Hoffnung, zwischen all den Zweifeln, die er thematisiert. Und schon sind wir am Ende, und dann wieder am Anfang. Eine Beobachtung wie ein Sinnbild für das neue, sehr hörenswerte Album von Captain Planet.
Captain Planet - "Ein Ende"
VÖ: 6.5.16
via: Zeitstrafe
Mehr: captain-pla.net
Captain Planet Live 2016:
09.07. Volcano Festival
23.07. Deichbrand Festival
27.08. Small Town Heart Festival
03.09. Hamburg, Molotow
16.09. Hannover, Bei Chez Heinz
17.09. Berlin, BiNuu
30.09. Oldenburg, Cadillac
01.10. Rostock, Peter-Weiss-Haus
24.10. Münster, Gleis 22
25.10. Wiesbaden, Schlachthof
26.10. Stuttgart, Zwölfzehn
27.10. München, Orangehouse/Feierwerk
28.10. Nürnberg, Desi
29.10. Göttingen, T-Keller
11.11. Kassel, Schlachthof
12.11. Köln, Gebäude 9
09.12. Braunschweig, B58
10.12. Dortmund, FZW