Andrew Paley - "Sirens". Ein Solo-Kompendium eines Künstlers, der die ganze Welt mit seiner Band bereiste. Dabei ein wahrhaftiger Down-To-Earth-Guy blieb.

Andrew Paley, von der Band The Static Age, solo. Foto: Promo
"Sirens", das neue Album von Andrew Paley versammelt zwölf Titel, die der Songwriter über mindestens zwei Jahre zwischen dem Day-Job und den weltweiten Tourneen seiner Band The Static Age geschrieben und gesammelt hat. Er habe für diese Stücke immer die richtige Heimat finden wollen, sagt Andrew Paley, und fügt an: bis er eben festgestellt habe, dass er die richtige Behausung am besten selbst erbauen müsse. So fing er an solo, ohne seine Band, auf Bühnen in Europa, Brasilien und den USA zu stehen. Songs von The Static Age gepaart mit komplett eigenen Stücken solo zu spielen. Und dann wuchs dort dieses eigenständige Solo-Projekt, dessen Früchte nun die Songs auf "Sirens" sind.



Ich hatte Andrew vor zwei Jahren auf seinem Solo-Exkurs im Vorprogramm von Northcote in Stuttgart getroffen (-hier nachzulesen>), schon da war ich begeistert, wie seine Stimme ohne kräftiges Post-Punk-Gewand funktioniert. Unprätentiös und echt agiert er auf der Bühne, und genau so down to Earth ist der Typ auch. Umgänglich, keine Sekunde merkt man ihm an, dass er mit seiner Band The Static Age in den USA relativ erfolgreich unterwegs ist, keine Sekunde lässt er raushängen, dass er die Welt, unter anderem Japan, regelmäßig bespielte. Der bärtige Typ aus Chicago. Ursprünglich aus Vermont.

Freigestellt, nur mit einer Gitarre in einem Raum.

Harmonisch, gehaucht, nicht zu sehr gesäuselt. So frei-gestellt in nur einem kleinen Raum mit seiner Akustikgitarre findet man ihn und seine Stimme hauptsächlich auf dem Album "Sirens" wieder. Jenes setzt sich aus Stücken zusammen, die unter anderem früher schon auf seiner EP namens "Songs For Dorian Gray" zu hören waren. Zusammen mit den minimal kräftiger instrumentalisierten Songs wird "Sirens" zum perfekten Album für einen düsteren kalten Sonntagabend.

"Come Home", der Opener sammelt einen fast schon förmlich ein. Mit seinem fröhlich aufstrebendem Gitarrenspiel, den harmonischen Backings von The Lion And The Wolf -Singer-Songwriter Tom George, und den sehnsüchtigen Vocals von Andrew Paley wird der sterilste Raum mit Leben gefüllt. Die folgenden Titel, "Take Cover" und "Let Me Go" mit Piano und Synth, minimalistisch ruhend kompniert,  fassen in wenigen Minuten zusammen mit welchem Fingerspitzengefühl hier die Songs inszeniert werden.

Aus der Ruhe erstrahlen einzelne Töne, die sich zu einem wohltuenden Klangkörper verweben. Dem Ganzen muss allerdings die nötige Aufmerksamkeit und Zeit gewidmet werden, sonst verpasst der Hörer den Zauber.



Andrew Paley - "Sirens"
VÖ: 18.11.2016
via: Make My Day Records / Indigo

Mehr: andrewpaley.com





Andrew Paley kommt 2017 wieder auf Tour.


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