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Es werden Posts vom November, 2020 angezeigt.

Svalbard - "When I die. Will I get better?" Zwischen zerbrechlicher Harmonie und brutalem Hardcore. //Album-Review.

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  Svalbard - "When I die. Will I get better?" VÖ: 25.9.2020 via: Holy Roar Records Svalbard sind eine dieser britischen Bands, der man die Kälte anmerkt - das schlechte Wetter, aber auch die gesellschaftlichen Herausforderungen und vor allem die soziale Kälte. Auf "When I die. Will I get better?" geht es um Gerechtigkeit, Gleichstellung von Unterschiedlichen, von Frau und Mann und der einfachen Erkenntnis: Frauen sind kein Lustobjekt. Themen, die in dieser Ecke des Hardcore, Screamo und vermeintlichem Post-Black-Metal, Crust-Punk und Power Violence gerne bearbeitet werden. Doch Svalbard haben den Vorteil dabei authentisch zu sein. Sängerin und Gitarristin Serena Cherry trägt da einen Großteil dazu bei. Eine Frau kann solche Themen logischerweise aus erster Hand bearbeiten. Da fällt das Mansplaining mal eben weg. Musikalisch verpackt Svalbard das in einen dynamischen Bastard aus brutalem Hardcore, der sich im Metal und Power Violence und Screamo bedient und federt d

Leitkegel - "Bis zum Ende". Drei Songs, drei Gefühlswelten, drei Gesichter einer Band. //EP-Rezension.

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Leitkgel - "Bis zum Ende" VÖ: 28.8.2020 (digital) 13.11.2020 (Vinyl) via: Broken Silence / Lala Schallplatten Leitkegel spielen Punk, Hardcore, Emo, Indie und Post Hardcore, singen deutschsprachig, mehrstimmig. "Bis zum Ende" ist eine eigenständige neue EP, die ganz gut als Fortsatz ihres letzten Albums "Wir sind für dich da" funktioniert. Allerdings funktioniert "Bis zum Ende" auch verdammt gut als Schaulaufen einer Band, die viele Genre kennt, sie nie benennt und treffsicher zwischen laut und leise, Kraft und Lethargie, Leichtsinn und Scharfsinnigkeit wechselt und deren Wechselwirkungen inszeniert. Wer Leitkegel noch nicht gehört hat, der findet mit "Bis zum Ende" den perfekten Einstieg. Denn jeder Song zeigt ein komplettes Gesicht dieser Band. Titel eins "Du Hörst mich nicht" startet ruhig, baut sich auf, bricht aus. Kein neues Rezept, aber mit dieser Fallhöhe und in dieser Tiefe selten erreicht. Titel zwei "Das darf m

Deftones - "Ohms". Diese alten Herrschaften wissen eben wie die Gratwanderung zwischen Modern Metal und Post-Something funktioniert. //Album-Rezension.

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  Deftones - "Ohms" VÖ: 25.9.2020 via: Reprise Records / Warner Records Deftones muss ich nicht erklären. Oder? Okay, der Vollständigkeit wegen. Die Band aus Sacramento, Kalifornien, um Stimme Chino Moreno, wurde in den Neunzigern immer dem Nu Metal zugeschoben. Dabei waren Deftones immer schon progressiver und unterschiedlicheren Genres offener, als viele Kollegen des Crossover-Genres Nu Metal. Klar, Crossover sagts schon: All over the Place und die Genregrenzen sind Journalistengemacht und lösen sich täglich weiter auf. Doch im Falle von Deftones möchte ich noch viel mehr von einem Band-typischen Sound sprechen als von einem Genre. Denn kaum eine Band prägt die aktuellen Modern-Metal- und Metalcore-Ausbrüche vermeintlich junger Bands mehr als das was diese Band um Chino Moreno. Dabei tut sie eben das was sie schon seit Anbeginn macht: sich neu erfinden, doch den eigenen Sound immer unverkennbar beibehalten. Einprägsam war das 2010 mit Deftones' Album "Diamond Eye