Johnnie Rook. Female-Fronted-Deutsch-Punk mit vermeintlichem Witz namens "Stimmungsgerät".

Johnnie Rook. Fotoquelle: johnnierook.de
Warum Female-Fronted und dann Deutsch-Punk? Das kann ich euch so erklären. Irgendwie klingen Johnnie Rook nicht unbedingt deutsch. Außer eben die gesungene Sprache. Die Musik könnte auch von der anderen Seite des Atlantiks kommen, nur das dann vor einigen Jahren schon. Dieses Album namens "Stimmungsgerät" klingt so irgendwie wie eine Mische aus Sum 41 und Luxuslärm, und okay, noch ein bisschen ältere Schule. Luxuslärm, ja, dieses nervige Gutmenschennümmerchen aus Hannover. Á la Du bist okay, ich bin okay, zusammen sind wir okayer.

Man möchte da jetzt nicht unbedingt einen falschen Eindruck vermitteln. Schlecht ist diese Punk-Scheibe aus Berlin zu Beginn eigentlich gar nicht. Und Titel wie "Kanonenfutter" gehen schon irgendwie gut klar. Aber auf die gesamte Länge, über die die Band immer mehr versucht lustig zu sein, und mal sowat von Berlin-Pankow raushängen lässt, nervt das Ding irgendwie. Die selten komische Kurzgeschichte gegen Ende des runden Silberlings setzt dem Schelm dann die Schaumkrone auf. In Kinderbuch-lustig wird eine elendig lange Geschichte erzählt, von der ich immer noch nicht weiß warum ich die ganz angehört habe. Dieses "Stimmungsgerät" ist halt irgendwie aus einer anderen Welt. Eine Welt die ich nicht verstehe. Aber immerhin hat sie rein gar nichts mit Hipstertum und iPhone zu tun.

Insgesamt ist das, was Johnnie Rook da machen, schneller Punk, geradeaus mit einer Frontfrau als Rockröhre vorne dran. Wenn mal irgendwo in einer Kneipe ein Song davon kommt, kann der ruhig laufen. Aber kaum wer würde wahrscheinlich fragen, "Alter, was ist das denn für geiler Scheiß?".



Johnnie Rook - "Stimmungsgerät"
VÖ: 1.2.2013
via: Major Label / Broken Silence

Mehr: Video zu "Ratten" unten.





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