Der Mahlstrom dreht sich weiter. So klingt die zweite EP der Schwaben. "Nach dem Stillstand".

Mahlstrom aus sowas bei Stuttgart.
Mahlstrom sind eine vierköpfige Band aus dem schwäbischen Strohgäu. Mit ihrem Sound müssen sie sich vor den Großen der Republik aber kaum verstecken. Außerdem lernt Frontmann Jakob in Lüneburg beim Studieren im hohen Norden sicherlich astreines "Hochdeutsch". In ein bisschen weniger als einem Monat veröffentlichen die vier Kumpeltypen ihre zweite EP. Diese heißt "Nach dem Stillstand".

Innerhalb von nur einem Jahr zwischen der Veröffentlichung ihres Debüts "Heimwärts" und ihrem zweiten Wurf hat die Band offensichtlich eine ganze Latte Erfahrungen sammeln können. So klingt die neue EP selbstbewusster, verspielter und gleichzeitig metallischer aber auch getragener als der sehr ungestüme Vorgänger. So hat die Platte einige der unterschiedlichsten, gängigen Facetten zu bieten. Mahlstrom schaffen es trotzdem in ihrem Sound das gewisse Alleinstellungsmerkmal unter zu bringen. Wie, ist schwer zu sagen. Neben dem Faktum, dass "Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss" ein verdammt toller Songtitel ist, benutzen die verwendeten Zutaten heutzutage viele Bands, doch hier werden sie mal wieder irgendwie anders verrührt. Emotionales Gebrüll über zu teilen melodiösen Gitarren-Haken, die von tosenden, gar wummernden metallischen bis rock-n-roll-angehauchten Passagen abgelöst werden. Irgendwie gewohnt, aber anders. Schön ist vor allem wie beispielsweise beim letzten Song "Vor kurzem vergessen" selbst die Bassgitarre mal als dominantes Werkzeug im Baukasten Einzug in den Mixdown findet. Neben den besseren Songs im Vergleich zum Vorgänger ist auch die Produktion ein bisschen treffsicherer geraten. Lediglich in der Stimme des Frontmanns vermisst man ein wenig die Tiefe. Live klang das immer einen Ticken voller, als auf dieser Platte.

"Nach dem Stillstand" ist eine weitere wunderbare Platte aus den Szenekreisen rund um die Schwaben-Metropole Stuttgart. Bemerkenswert ist auch das wunderbare Artwork, das die Platte einkleidet. Dieses stammt von der lokalen Kunst-Schmiede Schwarzer Rand, die (zusammen mit einem Kumpel) Micha von der Band We Had A Deal betreibt. Mahlstrom sind lokal also gut in der Szene eingenistet. Mit den sympathischen Indie-Labels im Rücken könnte ihr Zweitling nun auch im Rest der Republik mehr Gehör erfahren. Zu wünschen ist es der Band.



Mahlstrom - "Nach dem Stillstand"
VÖ: 1.3.2013
via: lala Schallplatten / Truelove Entertainment / Alcoves Records

Mehrfacebook.com/mahlstrommusik

Veranstaltungs-Hinweis: Zur EP-Veröffentlichung findet am 1. März 2013 im JuHa-West in Stuttgart eine Release-Show statt. Dabei werden Mahlstrom von den Kollegen Amber, Reznik Syndrom und French Nails unterstützt. -> Facebook-Event.

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