Fernsehen, schaff dich ab. Von On-Demand-Geglotze und der stillen Renaissance des Musik-Fernsehens.

Bild zeigt einige TV- und Film-Apps einer Xbox 360.
Das Internet hat so einiges möglich gemacht. Dabei war die Technik der konservativen Industrie bisher immer einige Schritte voraus. Nur durch clevere Hacker, beziehungsweise private Programmierer konnten Medieninhalte fast in Echtzeit auf der ganzen Welt verteilt werden. Über sogenannte illegale Tauschbörsen verbreitete sich seit Ende der Neunziger so ziemlich alles global im Internet. Von Seiten der Wirtschaft und Großindustrie wurde immer wieder versucht da ein Keil vor zu schieben. Seit noch nicht all zu langer Zeit versucht die alteingesessene Medienlandschaft das Internet nun doch endlich als große Chance aufzufassen. Dank dieser Entwicklung kann nun immer mehr Fernsehprogramm und darüberhinaus, zeitunabhängig, anschlussunabhängig von überall aus genossen werden.

Smart-Fernseher, TV-Apps und Konsorten.

So gehört es mittlerweile dazu Endgeräte an den Mann zu bringen, die Internet-Fernsehen unterstützen. Smart-TVs heißen nur Smart, weil sie eben internetfähig sind, und durch installierbare Mini-Software namens App, oder Application den Zugriff auf On-Demand-Datenbanken beziehungsweise Mediatheken ermöglichen.

Videospielekonsolen wie die Xbox 360 oder die Playstation 3 verfügen unter anderem über die Möglichkeit mit Verleihdiensten Spielfilme ohne Werbeunterbrechung von Anbietern wie Maxdome oder Lovefilm auf den Fernseher zu streamen. Einige Smart-TV haben selbst schon Applications, die diese Anbieter unterstützen.

Wer schaut denn da noch auf einem privaten Fernsehsender die selben Filme, mit Werbeunterbrechung und gebunden an eine festgelegte Sendezeit, ohne die Möglichkeit selbstständig zu Pausieren? Die einzige Antwort, die mir dazu einfällt, ist dass man es nicht besser weiß.

Gut, On-Demand-Dienste wie Maxdome und Konsorten kosten einen kleinen Abo-Beitrag. Aber der Kabelanschluss zum Fernsehen kostet doch auch etwas. Und Internet-Anschlüsse bezahlt der Großteil der Nutzer heutzutage wie warm Wasser.

So ergibt es mehr Sinn heutzutage über die liegenden Kabel-Anschlüsse das Internet zu beziehen, und über dieses Internet dann herkömmliche Kabelfernsehsender zu sehen. Mit jedem handelsüblichen Computer, PC oder Mac, kann man via Internet-Browser sowieso die meisten Sendungen digital ansteuern. Das ZDF hat selbst stetige Live-Streams aller ihrer Programme im Internet eingerichtet. So kann sogar die fernbestimmte Endlosschleife des Programmfernsehens im Internet gesehen werden.

Die Renaissance des Musik-Fernsehens.

An den Tag, als MTV starb erinnert sich so ziemlich jeder der in den späten 80er Jahren aufwuchs, und mit klarem jugendlichen Verstand miterleben musste wie zunächst die alternativen Sender wie MTV2 von der Free-TV-Bildfläche verschwanden und zu guter letzt MTV gänzlich in US-Schund und Handy-Klingeltönen unterging. Doch nun könnte das leicht fortgeschrittene zweite Jahrtausend nicht schöner für Musikliebhaber aussehen.

Durch Musik-Video-Dienste wie Putpat, Tape.tv, Muzu und, und, und genießt das gute alte Musikvideo eine Renaissance, die so niemand hat kommen sehen. Das beste daran ist, dass über den Einzug der Smart-TV und App-fähigen Mini-Konsolen und Spielekonsolen diese Musik-Video-Anbieter es übers Hintertürchen schaffen, selbstbestimmtes Musikfernsehen nur mit Musikvideos in die gute alte Flimmerkiste zu bringen.

Tipp. Nutzt doch mal die neuen Möglichkeiten der Technik, und ergebt euch nicht der Dauerberieselung des Nonsense-TV.


Gängige Anbieter:
Arte +7
ZDF-Mediathek
Lovefilm
Maxdome
Putpat
Tape.tv
Muzu

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dave Collide und der Tour-Zug. Der Songwriter-Acoustic-Punk aus Stuttgart ist im Sommer unterwegs. Ein kleines Interview.

Trachimbrod. "A Collection of Hidden Sketches". Weil Schweden Screamo können.