Fieses nord-waliser Wetter. Oder warum die Platte von Bastions so gemein klingt.

Bastions an der schönen Küste in Nord-Wales. Bildquelle: facebook
Bastions stammen aus der Einöde Anglesey, einer Insel, oben im nördlichen Teil von Wales. Wikipedia zufolge haben dort mal die Druiden gehaust und ihren Schabernack getrieben, bis sie von den Römern gemeuchelt wurden.

Anglesey wird auch Holy Island genannt, und davon singt auch Frontmann, Jamie Burne, vielmehr beschreit er die ländlich beeindruckende Insel gleich im zweiten Song "Visitant". Mit "Holy Island [...] the son you've betrayed has finally passed away" findet er nicht gerade die liebevollsten Worte für die Landschaft seiner Heimat.

Es müssen depressive und lange Winter sein, die dort in der Irischen See verlebt werden. 280 Kilometer von der Hauptstadt Cardiff entfernt, die nächste große Stadt das englische Liverpool. Dort in der ländlich geprägten, tristen Einöde schreiben sich starke, treibende Hardcore-Songs, die in "Hospital Corners" ein passendes Outfit gefunden haben.

Tobend, groovend, peitschend wuchtet das neue Album von Bastions den Zuhörer durch die wilde See, die die Band zu bezwingen versucht.

In "The Lengths (When Wants Become Needs)" liefert der ehemalige Frontmann von Gallows, Frank Carter, darüberhinaus intensive Gast-Vocals ab. Vielleicht ist der Gesangsstil den Carter dort an den Tag legt, Indiz in welche Richtung dessen neue Band Pure Love gehen könnte. Dank dem packenden Duett mit dem Wortlaut “I’m choking on grief, you’re begging for sleep / When men are monsters, they pray for times like these” stellt sich wirklich jedes Nackenhaar zu Berge.

Bastions bieten mit dem Album "Hospital Corners" ein überaus beeindruckendes Werk, das in der internationalen Hardcore-Welt und darüber hinaus auf jeden Fall Beachtung erfahren müsste.



Bastions - "Hospital Corners"
VÖ: 07.11.11
via: In At The Deep End Records


Mehr: facebook.com/bstns

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