Bisschen Hawaii auf der Bühne. Zebrahead live in Hannover. Mit Kids In Glass Houses und Radio Havanna.

Zebrahead live in der Faust
Gummipalmen, "Aloha"-Pappe, Papiergras und eine kitschig hawaiianisch anmutende Strandbar. All das und natürlich Alkoholmische in Becher-Haltern an Mikro-Ständern, schmückten die Bühne der 60er-Jahre-Halle in Hannovers Faust. Der Grund: am Dienstagabend spielten dort die Rapcore-Pop-Punks Zebrahead, allesamt in Hawaii-Hemden. Ein bisschen Sommer im eiskalten Deutschland kann sowieso nicht schaden.

Die aus dem sonnigen Orange County, Kalifornien stammenden Punk-Rocker waren schon eine ganze Weile nicht mehr als Headliner auf unseren Bühnen zu sehen. Seit 1996 sind die fünf schon dabei, und zeugten live keineswegs von Altersschwäche. Matt Lewis, der erst seit 2004 an der Rhytmusgitarre und dem cleanen Gesang bei Zebrahead aufspielt hat sich nun auch schon über acht Jahre in die Kapelle hineinspielen können, und trotzdem wirkt all das noch wunderbar frisch, auch wenn die Herren mittlerweile zu guten Teilen gealtert dastehen.

Als Vorgruppen waren am Abend Radio Havanna aus Berlin und Kids In Glass Houses aus Cardiff mit nach Hannover angereist. Radio Havanna spielten guten, politischen Deutsch-Punk. In diesen Tagen fühlt es sich gut an, wenn jemand von der Bühne offensiv gegen das "Nazi-Pack" wettert. Wenn die möchtegern links-liberalen Medien sich an den sogenannten "Döner-Morden" aufgeilen.

Kids In Glass Houses brachten als zweite Band am Abend schon eine erstaunliche Party auf die Bühne. Mit ihrem, nennen wir es mal Brit-Post-Emo-Pop, wurde die Halle am Dienstagabend schon früh ins Beben gebracht. Die Kerle aus der walisischen Hauptstadt haben sicherlich Potential für Radioohrwürmer, aber nebenbei (vielleicht ein wenig zu selten) auch nicht zu verachtende Post-Hardcore-Songs, die sie hier und da mal abfeuern.

Zebrahead ließen, als kunterbunter Cocktail aus Sprechgesang und treibendem Pop-Punk, mit dem lustigen Auftreten und ihrer Alkoholverköstigung an volljährige Fans, den eisigen Spät-Herbst wenigstens kurzzeitig vergessen. Immer noch im Ohr festgefressen: "Hello tomorrow and good-bye to yesterday..."

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