Petula! mit zweitem Album voller verträumter Musik, und bisweilen komischem Gesang.

Petula! Foto: Sophie Kirsche / Quelle: Promo
Die eisige Kälte draußen hat uns diese Tage sicherlich daran erinnert, dass doch noch irgendwie Winter ist. Da mummelt man sich doch gerne zuhause bei einer Tasse Tee ein und hört entspannter Musik zu. Petula! zielt glaube ich genau darauf ab, mit seinem zweiten Album. Die Berliner Einmann-Band Petula! besteht nämlich eigentlich hauptsächlich aus Sebastian Cleemann. Auf dem Album wird er hie und da unterstützt, aber Petula! ist eigentlich nur er, deshalb erste Person, Singular.

Don’t Forget Me, Petula! Don’t Forget Everything, Petula!“ ist der gar griffige Name seines zweiten Albums. Da geht es ums Vergessen, und das nicht Vergessen. Platt ausgedrückt, wie der Name so das Produkt. Musikalisch ist es eine entspannte Reise zwischen Minimalistischem, Elektronischem, und Akustischem, bereichert mit den ein oder anderen Gesangs-Chören und der meist angenehm nüchtern vorgetragenen Hauptgesangsstimme von Petula!. Ab und an säuselt er sich allerdings in johlende Höhen, die nur ein Bon Iver beherrst. Diese gehen einem auf Petula!s zweitem Album leider, auf gut Deutsch gesagt, zuweilen ziemlich auf den Sack. Die etwas lauteren Songs packen dann zur Abwechslung treibende Rhythmen über den eigenwilligen Gesang, dann funktioniert es auf eine irre Art und Weise, zum Beispiel, im Song "Sing!" wieder. Von Entspannung, dem Einmummeln, und der Tasse Tee kann da aber nicht mehr die Rede sein.

So ist das Erlebnis beim Hören hier ein sehr zwiegespaltenes. Die entspannten Songs sind schön, solange die Stimme nicht abdreht und nervt und bei der einzigen, wirklich schnelleren Nummer gefällt irgendwie die abgedrehte Stimme. Kann man insgesamt leider halt nicht durchweg schmerzfrei genießen. Trotzdem sollte jeder mal ein Hinhören wagen. Das geht außerdem hervorragend mit dem schönen Video zum Song "Marry Me".




Petula! - „Don’t Forget Me, Petula! Don’t Forget Everything, Petula!“
VÖ: 18.1.2013
via: DIA/Broken Silence

Mehr: petula.org

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