New Myspace. Neustart mit Pop-Ikone Justin Timberlake als Großinvestor.

Im Juni 2011 kaufte das US-amerikanische Medien-Finanz-Duo Tim und Chris Vanderhook den vermeintlich gescheiterten Social-Media-Pionier Myspace auf. Gut eineinhalb Jährchen später wurde bekannt, dass Pop-Ikone Justin Timberlake als Großinvestor auf den Bandwagon aufgesprungen ist, und es einen Reboot der im nachhinein liebgewonnenen Plattform geben wird. Nun ist es da: Das neue Myspace, in einem schicken, neumodischen Hipster-Look und mit vereinfachten Funktionen.

Offiziell hat die Firma der beiden Vanderhook-Gebrüder (SpecificMedia) Myspace für schlappe 35 Mio US-Dollar dem Rupert-Murdoch-Konzern NewsCorp abgekauft. Was Timberlake mit reingespritzt hat, ist unklar. Sodann wird er als größter Investor und als Zugpferd eingespannt.

Schön und gut: Timberlake rettet Myspace, aber was bringt es dem Nutzer?

Das neue Myspace richtet sich vielschichtiger an Künstler, Musiker, Photographen, Promoter und Entertainer, aber natürlich auch an Fans. So kann man beispielsweise einfach Musik-Mixe, sowie Photo-Alben anlegen. Die Funktionalität ist auch ausgesprochen modern. So ließt sich eine Myspace-Seite quasi wie ein Buch, indem man von links nach rechts scrollt, und die einzelnen Seiten ähnlich wie beim Blättern durch ein Buch aufschiebt.

Aus Fake-Freunden werden Connections.

Myspace tötet die Freund-Anfrage. Irgend ein schlauer Mensch muss gemerkt haben, dass diese Freunde, die die meisten bei Facebook sammeln, wenig mit echten Freunden gemein haben können. So entscheidet man sich im neuen Myspace dafür Verbindungen einzugehen. Man klickt also "Connect" anstatt eine Freundesanfrage zu versenden. Gut, wenn ein Profil gesichert eingestellt wird, muss diese "Connect"-Klickerei auch erst wieder vom Gegenüber bestätigt werden. In dem Fall ändert sich also nur der Name. Allerdings kann man sich mit "Connect" und "Disconnect" viel leichter Verknüpfen, und freut sich gleich doppelt, wenn die Verbindung auch vom Gegenüber erwidert wird. Das Ganze mutet ein wenig wie die Kreise bei Google+ an, ist aber irgendwie doch eher eine eigene Lösung, die vor allem schneller und übersichtlicher geregelt funktioniert.

Geschlossenes System.

Gerade für Bands könnte das ein Problem darstellen. Band-Profile können von Leuten, die nicht bei Myspace eingeloggt sind, nicht angezeigt werden. Da spielt das neue Myspace den fiesen Türsteher. Gerade jetzt zu Anfang, nach dem Neustart wird es so relativ schwierig sein Publicity über das neue Myspace zu generieren.

Kann man nur hoffen, dass die neuen Vernetzungs-Möglichkeiten einen frischen Wind ins Farmville-Verseuchte "soziale" Netzwerk, des Internets bringen. Denn das Facebook-Monopol ist schon seit einiger Zeit nicht mehr gerade feierlich.


Einloggen oder draußen bleiben?
Die neuen Funktionen wollen ausgetestet werden, so wächst hier vielleicht ein MY-INDIE-MIND-Musik-Mix -> https://new.myspace.com/dermaz/mixes/my-indie-mind.-does-like.-1711

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