Itching Album "Counterparts and Consequences" besprochen. Juckt mich das?

Quelle: Bandpromo
Itching ist eine Band von fünf Typen aus Köln. Auf die Fahne haben sie sich Metalcore mit Elektro-Elementen geschrieben. Kürzlich haben sie ihr erstes Album "Counterparts and Consequences" zusammengestellt. Das Ding kann man bei der Band kostenlos herunterladen.

Wer über den Bandnamen hinweg sehen kann (Itching hört sich an wie... ~ Ka-tching?), den ich beim besten Willen nicht cool oder meinetwegen wenigstens spannend aussprechen kann, der darf sich auf recht gängigen Metalcore mit teils irritierenden Elektro-Einfällen gefasst machen. Wenn Itching schön rumballern und das Metalcore-Beil schwingen, dann gehen sie recht gut ins Ohr; machen da nichts Neues, aber eigentlich auch nichts verkehrt. Die paar vereinzelten synthetischen Einlagen hingegen stören manchmal eher als das Paket aufzulockern.

Zu Beginn des Albums rechnet man gar mit einer Nintendocore-Albernheit zwischen Horse The Band und Blessed By A Broken Heart. Was dann aber hauptsächlich auf dem Album zu hören ist, erinnert eher an As I Lay Dying mit ein bisschenn Blessed By A Broken Heart. Was die eigentliche positive Überraschung ist. Denn die Vocals sind schön fies und stark präsent. Man versteht sie zwar kaum aber sie geben der Band eine schöne gemeine Fratze.

Wenn man schon gerne Elektro in den Metalcore rein bringen will, dann muss das irgendwie extravaganter passieren. Auf "Counterparts and Consequences" klingt das meistens arg berechnend und wirkt oft wie ein Fremdkörper, der sich nicht so wirklich in das Gesamtbild einfügen will. Immerhin ist das Ganze anständig produziert. Leider wirkt das Album aber nicht rund, gerade das Intro, das sich stark vom Rest absetzt wirkt im nachhinein deplatziert. Der Abschluss nach dem wohl witzig gemeinten "This Is Sparta" klingt außerdem irgendwie seltsam aus.

Man möchte die Band jetzt nicht runtermachen, live kann die Musik bestimmt eine ganze Menge Spaß bringen. Das Album ist aber halt nur eine weitere Metalcore-Auflage, mit ein bisschen Elektro, als  versuchtes Alleinstellungsmerkmal. Manchmal sieht es eben doch so aus, als sei im Metalcore schon alles gesagt. Immerhin gibt es das Album für Null Euro, was unserer Umsonst-Gesellschaft schmecken dürfte. Und wen das Album-Cover so wenig juckt wie mich, der löscht dann halt einfach die Bilddatei vom MP3-Player. Denn wenn zwischendurch so mal ein Song wie "Masquerade" durch Zufall wegen Shuffle den Lautsprecher verlässt, dann macht der eigentlich auch Spaß, und wird nicht weggeskippt.


Itching - "Counterparts and Consequences"
VÖ: Juli 2011
via: diy


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