John Grant ist der "Greatest mother fucker that you're ever gonna meet." Oder? "Pale Green Ghosts" genau gehört.
John Grant. Offensichtlich ein sehr angenehmer Mann. Foto: Promo |
Getragen durch 80er-Dance und Club-Musik mit Singer-Songwriter-Stücken, die trotz all dem Stampfbass ruhige Akustik-Songs werden können. Mit einer angenehmen Gesangsstimme, die an gehörter Gleichgültigkeit nicht zu übertreffen zu sein scheint. Mal erinnert der Stilmix an Soulwax, mal an Depeche Mode, mal sind es schlicht Klangwelten, die aus Spielfilm-Scores der 80er Jahre stammen müssten. Tun sie aber nicht, sie stammen aus Grants Hirnwindungen. Der Mann mit dem stieren Blick hat die Gabe sich kontrovers zueinander verhaltende Musikrichtungen kompromisslos zu vereinen. Dabei wirkt das nicht einmal aufgesetzt. Es passiert einfach mit dem Zuhörer. Der Stampfbass vom eröffnenden "Blackbelt" verliert sich über die Zeit von wenigen weiteren Songs in einer Akustik-quasi-Ballade und kehrt in späteren Songs dafür wabernder und unheimlicher denn je zurück.
"Pale Green Ghosts" umfasst in 11 abwechslungsreichen Songs eine Stunde musikalische Unterhaltung, einer gänzlich anderen Gattung. Bloßer Folk wäre viel zu wenig gesagt, Singer-Songwriter eine Untertreibung, Electro viel zu stumpf. Es ist gerade diese Musik, die wir doch gerne hören. Eine die einfach Musik ist, ohne auf Konventionen einzugehen. Kein Song gleicht hier dem anderen, und trotzdem wirkt das Gesamtwerk eben wie ein gesamtes Werk aus einem Guss. Selbst wenn er im getragenen "GLC" postuliert er sei "the greatest mother fucker that you're ever gonna meet" nimmt man es John Grant in seiner kühlen Eigenartigkeit keinesfalls übel. Ein Exzentriker, der sich schwer einschätzen lässt, dieser "Sensitive New Age Guy", der Musik macht, die sich schwer in Schubladen stecken lässt.
John Grant - "Pale Green Ghosts"
VÖ: 8.3.2013
via: Bella Union / Cooperative Music
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