"Ex Lives", die Neue von Every Time I Die.

Every Time I Die. Fotoquelle: facebook
"I want to be dead with my friends! / I want to be dead with my friends!" Every Time I Die melden sich 2012 mit einem wahren Brecher zurück. "Ex Lives" heißt das neue Werk der Southern-Hardcore-Institution.

Man munkelt ja, dass Keith Buckley Deutschland nicht mag. Er habe da mal was Abfälliges in einem Interview gesagt. Ist halt so eine Sache wenn man einem auf Krawall gebürsteten Exzentriker zuhört. Wenn er nicht gerade seine irrkomischen Songtexte daherfaucht, kann man sich mit diesem Herrn Buckley einfach nie sicher sein, ob er gesagtes derart ernst meint, wie es gewisse Szene-Schichten auffassten. Aber eigentlich ist das doch sowieso mal richtig unwichtig. So lange sie zu uns kommen um live zu zocken und so lange sie ihre Alben auf uns los lassen, können Every Time I Die nebenher sagen was sie wollen, finde ich. Und mag von euch jeder Deutschland, in jeder Hinsicht? Ich gewiss nicht.

Egal, nun aber lange Rede kurzer Sinn; das hier sollte eine Einleitung zur Review des neuen Albums von der US-Amerikanischen Band Every Time I Die werden. Dann kommen wir mal zum Punkt.

"Ex Lives" ist schnell, brutal, chaotisch, melodisch und hat ganz schön große Eier. Frontmann Keith Buckley hat nach seiner Pop-Metal-Exkursion mit The Damned Things wieder richtig Bock auf diesen Hardcore mit diesem gewissen Chaos-Rock-N-Roll-Metal-Geschrammel, das man sicherlich nicht blöder in einem Genre zusammen fassen kann, als das hier gerade geschah. Wem jetzt Every Time I Die kein Begriff ist (abgesehen davon, dass demjenigen wohl kaum zu helfen wäre), sollte erklärt sein, dass die Band mittlerweile schon sechs Alben auf den Mark geschmissen hat (sechstes folgt in drei Tagen). Als Metalcore noch das neue geflügelte Wort war, galten Every Time I Die als Inbegriff dafür. Das Album "Hot Damn" von 2003 ist immer noch eines der besten Alben jener vermeintlichen Schublade.

Gut neun Jahre später wissen Every Time I Die immer noch wo sie her kamen, und packen in "Ex Lives" jene Tugenden von früher gekonnt in neuer Form zusammen. Gesteuertes Chaos trifft auf unglaublich genial groovende Breaks und eventuelle Mosh-Pit-Gründe. Dass die Texte, der durchaus technisch versierten Band, komisch sind muss man nicht lange erklären. Ein paar Songtitel in den Raum geschmissen machen das selbst: "Underwater Bimbos From Outer Space", "Drag King" oder "Touch Yourself" (hihi, lustig, nicht wahr). Die Band aus Buffalo, NY bleibt sich also treu, aber wiederholt sich dabei nicht einfach nur platt. Etwas neu erfinden tun sie aber auch nicht. Aber das wäre vielleicht auch zu viel verlangt.

"The end isn't near / It is now!" Heißt es im Song "Typical Miracle". Wollen wir mal hoffen, dass das nur für unsere Zivilisation gilt, und nicht für die Musik von Every Time I Die.


Every Time I Die - "Ex Lives"
VÖ: 6.3.2012
via: Epitaph

Mehreverytimeidie.net

Anhören? Nach dem Knick!



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