Von jungen Leuten und einer ganzen Ladung Weltschmerz. Hospitals und The Cold Harbour mit Sending Lights in Stuttgart.
Hospitals im JuHa-West, Stuttgart. |
Keine der Bands hat schon einen großen Namen, oder eine lange Geschichte auf die sie zurückblicken kann. Deshalb war der Eintrittspreis moderat und der Massenandrang hielt sich in Grenzen. Die Leute, die allerdings den Freitagabend hier begannen, sollten musikalisch gute Unterhaltung geboten bekommen. Highlight waren definitiv Hospitals, die als zweite Band am Abend spielen durften. Deren Auftreten wirkte von allen Bands am reifsten, und die Songs zündeten sofort. Viel Zeit sollte auch nicht vergehen, denn nach etwa 15 bis 20 Minuten waren die Briten schon mit ihrem Set durch und das lang höchstwahrscheinlich hauptsächlich daran, dass nicht mehr Songs von Hospitals existieren. An der Stimmung kann es nämlich nicht gelegen haben, die war topp. So waren die fünf knappen Songs die Hospitals zu bieten wussten, das warum sich der Abend eigentlich schon gelohnt hatte. Die anderen Bands spielten halt auch kaum länger, aber das ist nun mal Hardcore, oder?
Die erste Band, Sending Lights machte musikalisch eigentlich auch nichts verkehrt, verlor sich nur ein wenig in Theatralik. Diesen gespielten Weltschmerz wollte man den jungen Kerlen einfach nicht abkaufen. So ähnlich ging das auch bei der letzten Band am Abend. The Cold Harbour aus England haben einen Shouter, der wirkt wie der Skater-Bengel von Nebenan, und dabei hat er eine Stimme von der Tiefe eines ausgewachsenen Waldschrats. Irgendwie hatte man dabei Probleme durch diese mitschwingende, aufgesetzte Ernsthaftigkeit, die durchaus gute Musik zu genießen. Ein bisschen weniger Weltschmerz hätte sicherlich ein bisschen mehr Spaß gemacht. Alles in allem aber ein weiterer netter Abend in Stuttgarts Westen.
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