Love And Other Drugs: von Viagra und der geldgeilen Industrie.

Film-Review. Jake Gyllenhaal und Anne Hathaway als Liebespaar, in einem Film á la Jennifer-Aniston--Schrott? Weit gefehlt. Love And Other Drugs erzählt mehr als nur eine stumpfe Liebesgeschichte, mit offen ersichtlichem Happy Ending. Mitte der Neunziger geht es um Liebe, Krankheit und die Pharmaindustrie.

Jamie Randall (Gyllenhaal) ist ein erfolgloser, junger Mann, dessen kleiner Bruder gerade mit einem Softwareprogramm für die Pharmaindustrie, den großen Kassenschlager geschafft hat. So scheint bei dem kleinen Bruder, dem Nerd, alles super zu laufen und beim großen, dem Weiberheld, alles relativ unspektakulär. Als Jamie durch eine fixe Idee dazu kommt ein Vertreter für den Pharmakonzern Pfizer zu werden, scheint sich sein Leben schlagartig zu ändern. Mit seiner Schlagfertigkeit ist er im Begriff seinen Beruf übermäßig gut zu beherrschen. So winkt ihm bald der große Deal. Vor allem als schließlich das neue Produkt Viagra auf den Markt gebracht wird, nimmt seine Karriere einen steilen Anstieg. Das Potenzmittel katapultiert sie in neue Höhen.

Nebenbei schafft es der Film immer wieder die amerikanische Pharmaindustrie in ihrer unendlichen Geldgeilheit zu porträtieren. Gyllenhaals Charakter scheint darin ein gefundenes Fressen und einen Spielplatz für seine gewissenlosen Spielchen gefunden zu haben. Bis er die Frau seines Lebens trifft: Maggie Murdodk (Anne Hathaway), eine Einzelgängerin die, wie er herausfindet, Parkinson im frühen Stadium leidet. Plötzlich bemerkt er, dass an der Pharmaindustrie etwas gewaltig falsch läuft.

So zeichnet der Film spannende Charaktere, mit Witz und Charme und bleibt keine oberflächliche Liebeskomödie. Die Romanze zwischen Maggie und Jamie wird darüber hinaus, erfrischend freizügig erzählt.

Deutschlandstart: 13. Januar 2011

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