Jetzt neu: die Niete im Ü-Ei

Erlebnis an einer Supermarktkasse:
Unsere Waren sind eingescannt und schon in den Taschen verschwunden, es geht ans zahlen.
Da tritt eine Frau an die Kassiererin heran, in den Händen ein kleines gelbes Ding. "Entschuldigen sie, aber in diesem Ü-Ei war Nichts drin!" - Na, wenn das nicht mal eine echte Überraschung ist.
Die freundliche Mitarbeiterin der Marken-Discounter-Kette ist ratlos. Sie zückt ihr Telefon, währenddessen nimmt sie unser Plastikgeld in Empfang, "hier unterschreiben". Kennt man ja. Dann scheint sie jemanden am anderen Ende der Leitung zu haben. Wir aber wenden uns mit einem "na, sowas!" zum gehen, man will ja nicht neugierig erscheinen. "Jetzt gibt 's bei den Überraschungseiern auch Nieten" äußert mein Begleiter als wir draußen sind.

Das Thema lässt mich auf dem Heimweg nicht los. Stecken wir jetzt so tief in der Krise, dass auch die Firma Ferrero sich eine effektive Sparmaßnahme ausdenkt? Immerhin wären von diesem Ü-Ei-Debakel Kinder aller Gesellschaftsschichten betroffen, unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern. Das kleine Spielzeug zu bekommen wäre reine Glückssache. - (Das nennt man Chancengleichheit, sollte da die FDP nicht laut aufschreien?) - Die kleinen Mitbürger müssten nun lernen, dass sie im Leben nicht alles bekommen, was sie erwarten. Im übrigen würde mit der Reduzierung der Überraschungsspielzeuge ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Im Meer treibt jetzt schon ein Teppich von Plastikmüll, der die Ausmaße eines Kontinents besitzt. Auch Sammler dürften sich freuen. denn die Knappheit eines Gegenstandes trägt bekanntlich zur Wertsteigerung bei. Ernsthafte Gedanken sollte man sich wie ich finde erst machen, wenn es in den Industrienationen keine Schokolade mehr gibt.
(Auch bekannt als "Opium fürs Volk".)

Lieber Leser, sollte es das Plastikspielzeug nur noch in jedem 2. Überraschungsei geben?

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dave Collide und der Tour-Zug. Der Songwriter-Acoustic-Punk aus Stuttgart ist im Sommer unterwegs. Ein kleines Interview.