Von bunten Vögeln, V-Ausschnitten und dem Haarekämmen. Dance Gavin Dance, Closure in Moscow, The Elijah und Climates in Stuttgart.

Dance Gavin Dance
Es war eine sehr abwechslungsreiche Veranstaltung im Stuttgarter JuHa-West. Als dort kürzlich Dance Gavin Dance aus den USA, Closure In Moscow aus Australien, The Elijah und Climates aus den englischen Midlands gastierten.

Climates eröffneten den Abend vor kleinem Publikum mit ihren passigen modernen Melodic Hardcore. Ein bisschen zu häufig kam die elektronische Sub-Base zum Einsatz, hätte nicht sein müssen. Denn ansonsten machte deren Sound echt Spaß. Vor allem der Frontmann überraschte zwischendurch mit gar cleanem Gesang. Diese junge Truppe sollte man mal im Auge behalten. The Elijah, eine ultra stimmige und vor allem düster daher kommende britische Band, die Momentan auf der Insel für Furore sorgt. Konnte man am Abend echt gut nachvollziehen. Tief atmosphärischer Postcore schob durch den kleinen Saal im Jugendhaus-West. Mit Projektor und spärlicher Ausleuchtung unterstützt war das eine launige Angelegenheit.

Danach machten sich die bunten Vögel aus dem australischen Melbourne auf der Bühne breit. Der exzentrische Frontmann, im roten Seiden-Einteiler, mit zotteligen grünen Haaren und einer schrägen Stimme hatte sofort die Zuhörer auf seiner Seite. Closure In Moscow und deren Bro-Rock, wie sie ihn selbst nennen, schreit am ehesten in Richtung He Is Legend und macht live vor allem eine ganz gute Party. Als Headline durften Dance Gavin Dance, die fast schon alten Screamo-Hasen aus Sacramento den Laden mit ihren beiden ach so unterschiedlichen Frontmannen aufräumen. Musikalisch erkannte man die alte klasse. Sie spielten "Uneasy Hearts Weigh The Most" und alles war in Ordnung. Auch die Songs vom baldig erscheinenden neuen Album kamen gut rüber. Aber irgendwie blieb der Funke aus. Die Band war zu viel mit sich selbst beschäftigt. Gab zwar alles, aber irgendwas fehlte. Frontmann Tilian Pearson, der vergangenen Sommer Jonny Craig ersetzte, kam nicht so richtig locker daher. Ständig zerrte er am V-Ausschnitt seines T-Shirts und fuhr sich durch die frisch geschnittenen Haare, um die in Position zu kämmen. Punkrock sieht anders aus. Gesanglich passte der ehemalige Sänger von Tides Of Man aber schlüssig ins gewohnte Dance-Gavin-Dance-Gewand.

Nichts desto trotz, und gerade dank The Elijah und Closure In Moscow war vergangen Mittwochabend in Stuttgart ein super Programm geboten.

(Weitere Termine und Info zu den Bands nach dem Knick.)





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Weitere Termine mit Dance Gavin Dance:
27. Mai: Wien, Cafe Aera
28. Mai: Nürnberg, Desi

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