Ein paar Liter Herzblut, ein bisschen Blasphemie und der eigene Kopf. "Sister Faith" von Coliseum.
Coliseum. Foto: Nick Theineman / Promo |
Im Studio saß J. Robbins an den Reglern. Der Produzent war in einem früheren Leben mal Gitarrist und Sänger der einflussreichen Post-Hardcore/Emo-Band Jawbox. Diesen Einfluss verspürt man auch im Sound der neuen Platte von Coliseum. Das Trio um die charismatische Stimme von Sänger und Gitarrist Ryan Patterson kombiniert nahtlos psychedlische Elemente, mit antreibenden Punk-Rhythmen und tiefgehenden Post-Hardcore-Melodien. Auf "Sister Faith" fließen ein paar Liter Herzblut, um diesen eigenständigen Sound zu verwirklichen. Man könnte schön auf der düster blasphemischen, Doom angehauchten Schiene vermeintlicher Planes Mistaken For Stars weiterrollen, was eine wahnsinnig gute Referenz wäre. Doch bei diesem Sound angekommen, gibt sich die Band aus Kentucky nicht zufrieden. Kurzerhand öffnet sie ihre Klangwelt, und eine gewisse Leichtigkeit findet Einzug. Diese nimmt die besten Momente eines Queens Of The Stone Age huckepack und verwandelt sie mit Metal-Riffs in einen furiosen Abgang.
Das Album "Sister Faith" scheint gar dramaturgisch bis zum letzten Song "Fuzzbang" durchdacht zu sein. Stetig wächst es. Bis man bei Nummer dreizehn im Bunde als Zuhörer nur noch die Kinnlade zu Boden fallen lassen kann. Beladen mit vermeintlichen Anti-Hymnen wie "Late Night Trains" oder "Everything Is Glass", musikalischem als auch inhaltlichem Tiefgang ist Coliseum ein geradezu meisterhaftes Monster-Album gelungen.
Coliseum - "Sister Faith"
VÖ: 3.5.2013
via: Holy Roar Records / Alive
Mehr: coliseumsoundsystem.com, blutiges Musikvideo zu "Black Magic Punks" weiter unten.
COLISEUM "Black Magic Punks" from Max Moore on Vimeo.