"You're never gonna own my fucking mind!" I Am Heresy manifestieren ihre Selbstständigkeit mit der EP: "O Day Star, Son Of Dawn".

I Am Heresy. Foto: Promo
Wenn Nathan Gray im Song "Torch" "let the heavens explode" singt, glaube ich das ihm. Denn auch die kürzlich erschienene EP seiner neuen Truppe I Am Heresy wütet weiter in Glaubensfragen. Etwa ein Jahr nach dem Debüt-Album fordern die sechs Amerikaner deutlich die Emanzipation der Menschheit von fiktiven Göttern und Irrglauben. "Let the fairy tales die."

"O Day Star, Son Of Dawn" beinhaltet vier in sich unterschiedliche Songs, im Gesamtkontext allerdings ergeben sie allesamt Sinn. Sie verkörpern den revolutionären Gedanken eines erfundenen Symbolcharakters namens Luzifer. So würde es Frontmann Nathan Gray erklären. Diesen Antihelden schicken sie an um die Menschen wach zu rütteln. Nathan lässt all seiner Wut über Kirche und religiöser Verblendung in seinen Texten freien Lauf. Hinter jedem Song steckt mehr oder weniger ein anderer Kopf. Die Band vereint mit ihren drei unterschiedlich agierenden Gitarristen verschiedene Metal- und Hardcore-Stile allein schon in diesen Instrumenten in ihrem Schaffen. Die drei harten Songs auf der EP wurden jeweils von einem der Gitarristen maßgeblich gestaltet. So hat Jay Sin "Torch" mit seiner Gitarre geprägt, „The Dawn Of Errant Light", der Opener, wurde maßgeblich von Gregg Kautz geschrieben und der wahnsinnig gute  "Hive Mind" stammt hauptsächlich aus der Feder von Simon Gray. Letzerer basiert auch auf Textzeilen von Gitarrist Simon. Ansonsten stammen alle Lyriken aus Nathans Kopf.

Die EP hat neben den drei wunderbar kräftigen, metallischen Songs zwischen Hardcore und Post Hardcore eine akustische Überraschung zu bieten. "Tree Of Knowledge" quetscht sich als dritter Titel auf der Platte zwischen "Torch" und "Hive Mind". Mit der Akustikgitarre, den nachdenklich gesungenen Vocals, bis hin zu den verzweifelten Schreien, die hintergründig gemischt ertönen, baut der Song zwischen metallischer Wucht vorher gehender Songs und der folgenden filigranen Post-Hardcore-Gitarre eine Brücke aus Gänsehautmomenten. Über diese musikalische Freiheit, und die tiefsinnig nachvollziehbaren Gedanken manifestieren I Am Heresy ihre Selbstständigkeit. "You're never gonna own my fucking mind!" Punkt.


I Am Heresy - "O Day Star, Son Of Dawn"
VÖ: 15.3.2013
via: End Hits Records / Cargo Records

Mehriamheresy.tumblr.com, MYINDIEMIND-Interview mit Frontmann Nathan Gray.

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