Disembarked die neue Screamo-Hoffnung? 11 Minuten in Bedauern suhlen mit "I Do Nothing But Regret The Fact That I Left".

Disembarked aus Schweden. Foto: Promo
Mit "I Do Nothing But Regret The Fact That I Left" leben die fünf Schweden ihre vermeintliche Teenage-Angst beeindruckend melodisch aus. Disembarked machen dabei Screamo, irgendwo zwischen Underoath und Versus The Mirror. Kantige Breaks schieben sich dabei ohne Double-Bass-Klischee zwischen diese sogenannt sphärischen Post-Rock-Gitarren-Teppiche. Die EP mit den fünf Titeln läuft zwar nur knappe 11 Minuten, reißt dabei aber schon einige Bäume raus. Musikalisch ist das nämlich sehr mitreißend dargeboten. Der Sänger hat darüberhinaus eine eigenwillige Art zu schreien - es hängt immer ein gewisses Nölen nach. Nölende Menschen nerven allerdings ja gerne mal. Das könnte hier auch gewiss ab und zu passieren. Eine Gratwanderung.

Die Platte spiegelt viel Verzweiflung, geht irgendwie unter die Haut und manchmal irgendwie auf die Nerven. Zur richtigen Zeit trifft sie dabei aber immer den richtigen Nerv, und man findet sich darin wieder, wie all der Weltschmerz nachvollziehbar erscheint. Wenn aber dann mal im Gemüt vermeintlich gerade die Sonne scheint, dann kann dieser Schmerz, der gerade von Frontmann Pontus Figgé Carlsson transportiert wird die Schönheit der Instrumentalisierung ein wenig madig machen. Im Gegenschluss, hat man gerade die passend tiefsinnige Stimmung, ist die neue EP der Schweden aus Stockholm fast schon ein Meisterwerk. So nimmt mit Disembarked das Screamo-Genre bestimmt wieder ein bisschen Fahrt auf. Kommt da schon die nächste Welle?


Disembarked - "I Do Nothing But Regret The Fact That I Left"
VÖ: 22.04.2013
via: Dog Knights Productions

Mehr: EP bei Bandcamp kaufen. Nach dem Knick gleich anhören.





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