Atmosphärischer ging es fast nicht als am Freitag. Mit Intronaut, Devil Sold His Soul, The Atlas Moth und mehr in Stuttgarts JuHa-West.

Intronaut. Das ist Kunst.
Vergangenen Freitag spielten technisch ultra begabte Bands im JuHa-West in Stuttgart. Mit Intronaut, Devil Sold His Soul, The Atlas Moth, Castle und Steak Number Eight wurden zwei Touren auf eine Show zusammen gelegt, die besser nicht hätten harmonieren können.

Opener waren Steak Number Eight, die etwas früh spielten, die jeder verpasste - oder zu mindest zu viele, auch ich, deshalb kann ich sie leider nicht beurteilen. Aber so fängt man auch keinen Bericht an. Heute ist das egal, denn was danach kam war großes Kino. Castle spielten zu dritt ultra dicken tiefer gelegten Wüsten-Hard-Rock, Schrägstrich Metal, der Staub aus jeder Pore pustete. Die eindringlich singende Bassistin mit ihrem Gitarristen und Drummer, der ab und an Double-Bass-Schübe so hintergründig und hinterlistig brachte, war ein wahrer Genuss. Auch für Genre-Fremde, war das an Coolness kaum zu überbieten. The Atlas Moth aus Chicago läuteten dann mal wieder den Weltuntergang ein. Mit ihrem finsteren Doom, oder Sludge-Metal überzeugte jede der langsam wiegenden Sound-Wellen. Mit fauchendem Geschrei und verzweifeltem Gesang sorgte die Band aus drei Gitarristen, einem halben Keyboarder, einem Bassisten und einem abartig guten Drummer für Gänsehaut, und wippende Köpfe. Danach waren die etwas, pardon, verkrüppelten Briten dran. Devil Sold His Soul hatten kurzerhand ihren zweiten Gitarristen verloren und den Sänger ausgetauscht und hatten so ein hartes Brett zu schlucken um überhaupt zu spielen. Sie machten ihre Sache aber trotzdem ziemlich gut. Waren dabei zwar etwas Effekt-überladen, aber die Songs von "A Fragile Hope", deren 2007er Album, vor allem überzeugten auf ganzer Linie. Die neueren Sachen vielleicht nicht so arg.

Als Headliner durften dann die famosen Intronaut sämtliche Akteure spät in der Nacht in den Schatten spielen. Ein Bassist, der zum Hauptakteur werden kann, mit bloßem Bassspiel. Ein Drummer, der jeden gegen eine Soundwand prallen lässt. Zwei Gitarristen, die gemeinsam, wie einsam in Perfektion spielen und singen und tiefe und düstere Melodien mit einem positiven Touch darbieten - das waren Intronaut. Ein unfassbares Stück Kunst, in musikalischer Bestleistung.


Mehr: Intronaut, Devil Sold His Soul, The Atlas Moth, Castle, Steak Number Eight.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Live-Musik: Das geht zwischen Metalcore, Indie, Hardcore, Punk und Sub-Pop in Stuttgart und der Nähe. //die stadt ohne bling bling.

Diese Bands und Musikerinnen und Musiker kommen bald nach Stuttgart. Alles Gute zwischen Hardcore, Punk, Indie, Metal und hörenswertem Subpop //die stadt ohne bling bling.

Heisskalt kündigen ihr neues Album an. "Vom Tun und Lassen" kommt noch dieses Jahr und beendet die Funkstille der Sindelfinger.