Holmes in Berlin. Brücken brannten keine. Gemütlicher gings einfach nicht mehr im Schokoladen.

Die Schweden Holmes im Schokoladen, Berlin-Mitte.
Es war durchaus kein Protestverhalten der Besucher im Schokoladen, Ecke Ackerstraße, Torstraße in Berlin. Fast jeder Besucher hatte sich am Mittwochabend schon zu Beginn der Vorgruppe einen gemütlichen Sitzplatz an der Wand oder auf dem Boden vor der Bühne gesichert. Denn es sollte ein gemütlicher, in sich gekehrter Abend in Deutschlands unruhigster Metropole werden.

Als Support war die exzentrische Songwriterin Candice Gordon mit ihrem Begleitgitarristen auf der Bühne zu begutachten. Die Irin mit Südafrikanischen Wurzeln eröffnete die Bühne für die Schweden Holmes reichlich gemächlich. Doch auch sie kam ab und an kreischend aus sich heraus. Die gelangweilt wirkende Zuschauerschaft nicht, doch immerhin applaudierte sie emsig.

Holmes waren danach ein wahrer Ohrenschmaus. Als der charismatische Frontmann Johan Björklund tief in einen Converge-Hoodie eingemummt die Bühne betritt, hätte nun alles folgen können. Doch als das Akkordeon und der Keyborder den Anschlag zum ersten Ton fanden, war klar hier kommen Holmes: eine sehr getragene, melancholische Band. Irgendwo im musikalischen Kosmos zischen Skandinavien und Amerika bedienen sie eindrucksvoll Lieder voller Sehnsucht und Aussichtslosigkeit.

Der schon im CD-Review zum neuen Album "Burning Bridges" angepriesene Titel "I Will Never Be Free" überzeugte live auf ganzer Linie. Sowieso zeugte die Band direkt vor den eigenen Ohren auf der Bühne von einer Intensität, die eine konservierte Aufnahme einfach nie bieten kann. Ein schöner Mittwochabend war das, in Berlin.







Fotos zur Show findet ihr gleich hier.

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