Was kommt nach dem GAU? Atomkrise nimmt kein Ende.

Archivbild von der schlafenden Gefahr. Das AKW Fukushima, früher.
Überall auf der Welt errichtet die Menschheit tickende Zeitbomben. Restrisiko ist der vage Begriff, der die Zivilisation vorwarnen soll, dass zu jedem Zeitpunkt das Ende der Menschheit eingeläutet werden könnte.

Die Katastrophe in Japan stellt klar, dass der Mensch nicht in der Lage ist, sich vor Naturgewalten, oder menschlichem Versagen zu rüsten. Ob ein Erdbeben die Atommeiler zerbröselt, ob eine Flutwelle sie überrollt, oder ob einfach ein Arbeiter vor Ort zum falschen Zeitpunkt, den falschen Hebel umlegt - alles das ist Restrisiko, welches über Leben und Tod mit strahlenversäuchten Nachwirkungen entscheidet.

Warum auf eine so übermäßig gefährliche Engergiequelle setzen? Es spricht viel dagegen. Der Atommüll der entsteht und unseren Planeten nachhaltig belastet ist nur ein Grund. Vielmehr gibt es Studien wie das alleinige Wohnen in der Nähe eines richtig funktionierenden Atomkraftwerks das Leukämierisiko Heranwachsender erheblich steigert. Das möchte zudem heute immer noch niemand wissen. Nicht einmal während diesen Zeiten, in denen Atomenergie umstrittener ist, denn je.

Warum setzt die Mehrheit der Weltbevölkerung, nach allem was bekannt ist, weiterhin auf Atomstrom? Zum einen ist es nicht die Bevölkerung, die das freiwillig macht, es ist die globalisierte Wirtschaft. Diese hat noch nie nach sozialen Maßstäben gewirkt. Immer nur nach dem Prinzip: Geld.

Der Spiesbürger ist aber selbst Schuld, hätte es einen Run auf die erneuerbare Energie (Windkraft, Photovoltarik, Wasserkraft) gegeben, wäre die Wirtschaft jetzt im Zugzwang. Denn um der steigenden Nachfrage nachkommen zu können, hätte investiert werden müssen, und besser gestern als heute hätten neue Windräder, Solaranlagen und Wasserkraftwerke errichtet und ans Netz gebracht werden müssen.

Dass im Industriebundesland Baden-Württemberg mit Winfried Kretschmann jetzt ein Grüner regiert, könnte für die Energieversorgung im Süd-Westen der Bundesrepublik ein entscheidender Faktor sein. Denn jetzt wird das Atomstromunternehmen EnBW erst einmal von Grund auf neu organisiert. Das aber schließlich erst nachdem die Hinterlassenschaft vom ehemaligen Ministerpräsidenten, Stefan Mappus (CDU), auf Pump gekauften Energie-Konzerns, finanziert wurde. Nach der Umbesetzung des Verwaltungsrats will der Grünen-Politiker Kretschmann das verstaatlichte Unternehmen in richtung Grüne Energie bringen. Ob ihm das gelingt? Fünf Jahre hat er zunächst einmal Zeit dafür. Außerdem könnte das eine wichtige Signalwirkung für den Rest der Republik bedeuten.

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