Anoraque aus Basel. Sie machen gerne Musik. Veröffentlichen bald ihre erste EP und kommen auf Tour viel rum. Wir haben E-Brief-Verkehr mit ihnen gehabt. Hier das kleine Interview. Außerdem debütiert hier die Single "Mental Green". Vorhang auf.
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| Anoraque aus Basel. Fotoquelle: facebook |
Myindimind: Seit wann gibt’s Anoraque, wie habt ihr euch zusammengefunden?
Anoraque: "Uns gibt's seit dem Frühjahr 2015. Kennengelernt haben wir uns durch verschiedene Projekte in denen wir miteinander spielten und über die Musikhochschule in Basel. Anoraque ist aber die erste Band, in der wir alle vier zusammen spielen."
Myindiemind: Jetzt kommt nach den Demos die erste EP. Die habt ihr mit Crowdfunding finanziert, wie habt ihr das angestellt?
Anoraque: "Wir haben eigentlich nur einen sehr kleinen Teil, nämlich die Produktion der EP, also das Artwork, die Grafik, den Druck, etc., mit Crowdfunding finanziert. Den Großteil haben wir durch Stiftungsgelder stemmen können. Für uns alle war es die erste Crowdfunding-Kampagne, deswegen wussten wir nicht so genau, was uns da erwartet, sind jetzt aber sehr froh, dass das geklappt hat."
Mögt ihr Jacken? (...) "Jacken sind schon auch toll!"
Myindiemind: Wie war’s für euch im Clouds Hill Studio in Hamburg aufzunehmen, warum wolltet ihr genau da euren Sound verewigen?
Anoraque: "Die Clouds Hill Studios in Hamburg waren super! Wir wollten alle nicht mehr nachhause, weil es dort so schön war: Die Tontechniker dort sind wahnsinnig lieb, motiviert und fähig und haben uns sehr geholfen, unsere Klangvorstellungen zu verwirklichen. Außerdem ist das Studio super ausgerüstet: Alles analog und sehr sehr gut klingend. Zudem gibt's noch jede Menge tolle Instrumente und eine sehr schöne Wohnung unter dem Studio. Alles zusammen hat dann dafür gesorgt, dass wir höchst zufrieden mit dem Endergebnis sind und sofort wieder dort hingehen wollen."
Myindiemind: Eure Musik ist recht verspielt und vielschichtig, woher nehmt ihr eure Inspiration?
Anoraque: "Unsere Einflüsse sind alle recht verschieden. Würden wir alle die gleichen Inspirationsquellen haben, wäre das Ganze wahrscheinlich deutlich geradliniger - es lebt davon, dass wir unsere verschiedenen Klangvorstellungen in einen Topf werfen und dann schauen, wie wir das alles miteinander vereinen können.
Wahrscheinlich gibt es eine Handvoll Bands, auf die wir uns einigen könnten, aber das wars dann auch schon. Vielleicht hätten wir mehr Überscheidungen bei Büchern, Filmen, Kunstwerken, aber das haben wir noch nicht so ausgecheckt."
Myindiemind: Denken wir in Schubladen, könntet ihr euch in ein Genre einordnen?
Anoraque: "Das ist immer schwer. Nach Konzerten kommen oft Leute aus dem Publikum zu uns und sagen, dass wir sie an diese oder jene Band erinnern und, dass sie unsere Musik als soundso beschreiben würden - meistens kennen wir die Bands überhaupt nicht und können mit dem genannten Genre auch nicht so viel anfangen - lernen aber so viele neue Musik kennen. Mittlerweile sagen wir aber, dass wir experimentellen Post-Punk machen - keine Ahnung, obs das trifft."
Myindiemind: Wie steht’s um die Basler Musiklandschaft, seid ihr da Exoten oder gibt’s auch sonst eine funktionierende Szene?
Anoraque: "Die Basler Musiklandschaft ist sehr lebendig - generell ist die ganze Kulturszene hier sehr aktiv, nicht nur in der Musik. Uns jetzt als Exoten zu bezeichnen wäre vielleicht etwas übertrieben, aber es gibt hier jetzt nicht eine spezielle Szene für das, was wir machen."
Myindiemind: Ihr habt auf Tour viel im Raum Stuttgart gespielt, hat das einen besonderen Grund?
Anoraque: "Unser Gitarrist, Valentin, ist in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Deswegen bemüht er von Zeit zu Zeit die alten Kontakte dort, um ein Konzert zu ergattern…"
Myindiemind: Was kommt jetzt mit der EP im Rücken?
Anoraque: "Die EP ist ein nächster großer Schritt für uns und schließt gleichzeitig ein erstes Kapitel ab: Nachdem wir im letzten halben Jahr viele Konzerte gespielt und viele Songs geschrieben haben, vereint die EP (hoffentlich) diese Erfahrungen, die wir in dieser Zeit gemacht haben und bringt sie so auf den Punkt, sodass man innerhalb von dreißig Minuten versteht, was wir sagen wollen.
ANORAQUE-kompakt zum Mit-nach-Hause-nehmen quasi.
Jetzt hoffen wir natürlich, dass sich Leute finden, die sich dafür interessieren - also vor allem Hörer und dann schauen wir mal weiter. Unser Fokus war im letzten halben Jahr so sehr aufs Songsschreiben, Spielen, Aufnehmen, EP rausbringen gerichtet, dass wir uns noch gar nicht so genau überlegt haben, was dann kommt. Aber das wird sich in den nächsten Wochen zeigen."
Myindiemind: Letzte Frage: Warum Anoraque, mögt ihr Jacken? ;) Was ist die Idee hinter dem Namen?
Anoraque: "Die Frage kommt immer :) Die Idee für ANORAQUE kam ursprünglich von einem Freund von einem Freund von einem Freund von einer Freundin, der Anurag hiess. Dann haben wir festgestellt, dass Anorak auf englisch sehr viele lustige Bedeutungen hat, unter anderem so etwas wie Nerd oder Freak. Also haben wir noch das hässliche k, durch schönere Buchstaben ersetzt und fertig war der Name.
Aber Jacken sind schon auch toll! Vielleicht schaffen wirs ja mal eine Merchjacke rauszugeben..."
(Anmerkung der Redaktion: schön, dass die dümmste Frage immer gestellt wird, und dann auch noch so eine schöne Antwort verdient hat.)
13.04. - DE, Freiburg, KTS
15.04. - DE, Giessen, Café Amélie
16.04. - DE, Aachen, Dein Hotel Europa
19.04. - NL, Amsterdam, Waterhouse
21.04. - DE, Stuttgart, Kap Tormentoso
22.04. - DE, Böblingen, Casa Nostra
