Ein dunkler Sturm zieht auf: Wiegedood mit ihren Erstlingswerk De Doden Hebben Het Goed.

So stürmisch wie ihre Musik: Wiegedood aus Belgien.

Oathbreaker! Amenra! Rise and Fall! Alles geil, alles belgisch und jetzt mit einem neuen Nebenprojekt. Drei Musiker der genannten Bands haben zusammengefunden und ein weiteres Projekt am Start. Nein, nicht Church of Ra, sondern Wiegedood. Das Albumcover lässt schon mal auf die schönen satanischen Holzbasteleien aus True Detective hoffen und in der Tat geht es im Erstlingswerk ganz schön böse zu. Wie "De Doden Hebben Het Goed" sich so anhört, haben wir schon mal ausgekostet.

Mit Wiegedood rückt eine harte Kante im Black Metal an Auf ihrer ersten Platte haben sie vier Songs, die knapp 40 Minuten Spielzeit einnehmen. Musikalisch lässt sich das am ehesten mit Oathbreaker vergleichen, geht aber noch weiter in Richtung Black Metal. Geboten werden harte Blast Beats und Riffs, die sich über mehrere Minuten ziehen und zum Exzess wiederholt werden. Auf einen Bassisten hat das Trio verzichtet, was an mancher Stelle doch etwas schade ist. Aber auch so wird ein sattes Klangbild geliefert, das zwischen derben Ausrastern und beruhigenden Passagen wechselt. Aber keine Sorge: Es wird viel geballert. Die harmonischen Ruhephasen stehen sehr im Hintergrund, stellen aber eine gelungene Abwechslung dar.

Das zeigt sich schon im Opener Svanegesang. Da wird sechs Minuten lang hart auf Gitarre und Drums eingespielt, nur um Raum für ein kurzes Zwischenspiel zu geben. Anschließend geht es aber mindestens so roh wieder weiter, dieses Mal jedoch von der vorhergehenden Melodie untermauert. Der Gesang ist dabei typisch für das Genre hoch krächzend und unterstreicht die harschen Melodien hervorragend. Im letzten Song Onder Gaan werden noch einmal alle Tricks der Platte ausgepackt. Scheppernde Blast Beats hinterlegen wummernde Riffs, die gegen Ende hin nochmal deutlich anders angefasst werden. Die letzten Worte auf der Platte stammen derweil nicht vom Sänger, sondern von einer Frau, die die Lyrics spricht. Eine ungeheure Atmosphäre entsteht, die ein grandioses Finale bieten.

Wiegedood ist auf "De Doden Hebben Het Goed" ein Sturm, der langsam aufzieht und den Himmel mit Schwärze füllt. Die vier Songs sind düster, kahl und freudlos und machen genau deshalb so viel Spaß. In Zeiten, in denen Black Metal gerne mal minutenlang in sanften Melodien herumeiert, ist es erfrischend, wenn eine Band keinen warmen Schein vortäuscht.

Ihr möchtet die Band live bestaunen? Am 16. Juni 2015 teilen sie sich im Komma Esslingen die Bühne mit Treha Sektori und den grandiosen Boden aus Stuttgart.





Wiegedood- "De Doden Hebben Het Goed"
VÖ: 08.05.2015
via: Consouling Sounds






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