Korpulierende Roboter? Neues Album von Retisonic. "Robots Fucking".

Retisonic. Fotoquelle: myspace
Aus dem Hardcore gewachsener Post-Punk mit der gewissen Pop-Kante. Pop-Kante? Wie geht denn so etwas? Retisonic zeigen es. Beim Hören entdeckt man nicht nur die oft angepriesenen DC-Hardcore-Roots, die die Musiker mit Sicherheit geprägt haben. Man hört vielmehr gerne auch den Sound, den man sonst eventuell von Yourcodenameis:milo oder ab und an auch von den Queens of the Stone Age gerne hörte.

Mit "Robots Fucking" kommt nun nach jahrelanger Ungewissheit das neue Album der Band, die man quasi als Inbegriff der On-and-Off-Beziehung terminieren könnte. Nach ein paar Veröffentlichungen sollte nämlich 2004 eigentlich Schluss sein. Man zog sogar 3000 Meilen auseinander. Aber der Funke sprang kurz darauf wieder über. Und so wurde die Distanz mit seperatem, gemeinsamen Songwriting überbrückt. Das mündete 2006 in einer EP, die der Vorbote auf das kommende Album sein sollte. Jenes Album erscheint jetzt, sechs Jahre später. So spielt das Leben.

Musikalisch gehen nun vor allem die großartigen Drums ungebremst ins Ohr. Das ist definitv der Post-Hardcore-Vergangenheit von Schlagzeuger Joe Gorelick gut zu schreiben. Sänger und Gitarist Jason Farrell agiert mit seiner Stimme durchaus ansprechend, irgendwo zwischen Weezer und meinetwegen The Offspring. Bassist Jim Kimball rundet den klang dann noch schön ab. Plötzlich fühlt es sich an als seien wir im post-wavigen Pre-Emo. Bevor wir jetzt aber noch auf die Idee kämen weitere Genre zu erfinden: "Robots Fucking" ist ein schönes Album, auf das einige bestimmt eine ganze Weile gewartet haben. Neulinge dürfen aber auch bedenkenlos hinhören, denn jene versprochene Pop-Kante liefert tanzbare, nicht zu lasche Post-Punk-Songs.

Nur gut, dass Retisonic es nicht so ernst meinen, mit jenen korpulierenden Robotern.


Retisonic - "Robots Fucking"
VÖ: 24.2.2012
via: Arctic Rodeo Recordings

Mehr zur Band: Label, Website.

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