Pencilcase tanzen den "Kansas City Shuffle", wir überlegen uns noch ob wir da mittanzen wollen.
Pencilcase aus Aachen. Fotoquelle: facebook |
Eines steht unmissverständlich fest, die vier Herren in Pencilcase wären gerne Amerikaner, zumindest klingt ihre Musik so. Quasi wie ein Soundtrack zu einem Roadmovie, selbstverständlich durch den amerikanischen Mittleren Westen. Das Cover ziert dann zusätzlich jener "Parental Advisory"-Sticker, den wir ansonsten nur von US-Veröffentlichungen kennen.
Irgendwie wackeln sich Pencilcase aber selbst aus. Man hat die meiste Zeit das Gefühl hier würde eher nachgespielt, als der eigenen Nase nach musiziert. Auf ihrem Trip durch die amerikanische Rock-N-Roll-Landschaft nehmen sie Kollegen wie Danko Jones und Nickelback quasi gleich per Anhalter mit, und parken den Karren schlussendlich zwischen Three Days Grace und leider vermeintlicher Belanglosigkeit.
Dabei geht das Album "Kansas City Shuffle" mit dem nach vorne gerichteten "Freaks" eigentlich gut los, verliert sich dann über die weiteren Titel aber in Phrasendrescherei und Kopf-Cowboy-Klischees. Würde die Scheibe nicht so häufig in den Sonnenuntergang reiten und etwas dicker gerade aus wollen, kämen sie einem Bullets And Octane teilweise erstaunlich nahe. Davon abgesehen hätte der Produktion ein Ticken mehr Kante und Tiefe gut getan, dann kämen Songs wie "How To Shit In The Woods" wesentlich überzeugender rüber. Vielleicht sind 14 Songs auch einfach zu viele. Zwei, drei Titel weniger, und Stücke wie "Howard" würden nicht einfach irgendwo, nachdem man eigentlich schon keinen Bock mehr hat, untergehen.
Insgesamt ist das allerdings jetzt kein unterirdisch schlechtes Album. Man kann es durchaus schmerzfrei hören. Und die Zeile "Dancing to the beat of the Kansas City Shuffle" aus dem Song "KCS", setzt sich ohnehin bemerkenswert schnell als Ohrwurm im Kopf fest.
Pencilcase - "Kansas City Shuffle"
VÖ: 18.11.2011
via: Xochipilli Records
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