"Being drunk on monday." Oder: The Flatliners mit Prawn und Not Scientists in Stuttgart im Keller Klub. Wir waren dabei und haben Beweisfotos.
The Flatliners. Foto: Matthias Roman Schneider / mim |
Eröffnen durften Not Scientists aus Lyon den Abend. Griffiger Punk Rock zwischen Skatepunk und Millencolin oder Pennyvise. Wie gesagt, gut griffig und nicht zu verachten. Das gefiel auch den müden Stuttgartern im Publikum.
Auch wenn der leider schon gewohnte "Sicherheitsabstand" gewahrt wurde. Vor der Bühne gähnende Leere. Aber immerhin konzentrierte Zuhörer, oben auf der Empore und im Rest des kleinen Kellers.
Prawn. Ganz ehrlich unsere Lieblingsband am Abend. Verträumter Tagträumer Emo trifft auf kantige Post-Rock-Elemente. Die Band liegt uns schon mindestens drei vier Jahren am Herzen. Nun sollte sie uns neu überzeugen. Mit ihrem vor zwei Wochen veröffentlichten neuen Album "Run" im Rücken. Jetzt ohne String und Brass Arrangements. Sprich, live auch ohne Trompete. Zurückgefahren auf nur die vier, die den Sound ausmachen. Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und teilweise mehrstimmiger Gesang. Live auf den Punkt performt. Der Song "North Lynx" vom neuen Album hat besonders gefallen.
Headliner am müden Montag, The Flatliners, packten ein Set aus, das jedem Fan der alten Schule gefallen sollte. Allerdings sind die Fans der alten Schule, hauptsächlich schon jenseits der Dreißig. Und die sind montags eben müde. Ein zwei etwas jüngere im Publikum versuchten unermüdlich die müde Truppe zum Tanzen oder gar Pogo zu bewegen. Dabei ernteten die Mid-Zwanziger allerdings eher müde genervte Blicke. Um jetzt müde noch zum x-ten Mal anzubringen: die Band hatte damit kein Problem und witzte über das müde Treiben. Gegen Ende der Show waren The Flatliners dann auch noch über das "Turn-Out" zufrieden "not bad for a monday". Als einer der zwei Tanzwütigen noch meinte er liebe es "drunk on a monday" zu sein, erfreute sich daran Frontmann Chris Cresswell.
"Oh, that guy is having my favourite kind of a good time - being drunk on a monday." Musikalisch gefiel vor allem neben dem kantigen Punkdrive, die etwas neueren Songs, die für ein bisschen Abwechslung sorgten. Beispielsweise aus dem neuen Album "Inviting Light".
Ging schon alles in Ordnung mit, rund 100 zahlenden Gästen. Allerdings sah Punkrock früher auch mal lebendiger aus. - Schieben wir's auf Montag.