Ein bisschen wie Eis am Stiel. Häxxan aus Israel. In Stuttgart in der Neuen Schachtel gesehen.
Stuttgart hat so ein paar wunderbare Unorte, die sich für den Neuankömmling in der Baustellen-Kapital-Metropole niemals erschließen können. Eine neue Perle unter diesen ist die Container-City, die sich der Kunstverein Wagenhallen aus der Not geboren hat. Die Not aus den Ateliers in den Wagenhallen raus zu müssen. Wegen Sanierungsarbeiten, die 2 Jahre und 30 Millionen Euro beanspruchen dürfen. Die Stadt und Förderfonds zahlen das.
Die Neue Schachtel.
Ein Spielort mit kleiner Bühne ist dort entstanden. In ein paar Überseecontainern können Bands aller Couleur aufspielen. Die Veranstalter buchen am liebsten Bands mi dem Fuß im Rock'n'Roll. Die Girlies von Gurr haben wir dort schon mal gesehen beispielsweise. Dieses Wochenende durften Häxxan aus Israel ran.
Stoner Rock mit einem guten Stück Punk im Gebein.
Oder andersrum. Auf jeden Fall machten die drei lustigen Herrschaften live eine ganze Menge Spaß. Textlich bewegten sie sich zwischen Weibergeschichten hin und her. Ich meine auch einen Song auf Hebräisch wahrgenommen zu haben. Bin mir da aber nicht sonderlich sicher. Und mein Gott, haben die ihr Ding perfekt runtergespielt. Der Schlagzeuger: Mega-Tight.
Der Abend war bisschen wie eine schräge Jugendfilmreihe.
Es war laut, es war spät, es war Bier. Alles erinnerte ein wenig an Eis am Stiel, diese schräge Jugendfilm-Reihe aus dem Israel der späten Siebziger und Achtziger. Auf der Bühne: die drei Kerle mit den lustigen Klamotten und der geilen Musik, und vor der Bühne: Jugendliche mit Pilzhaarschnitt, Hemdkragen unterm Pulli, sich gegenseitig selber abfeiernd - durchmischt von exzentrisch tanzenden Spätsemestern in grauen Haaren.
Spaß hat das gemacht. Vor allem dank der genialen Location, und noch viel mehr wegen der genialen Musik von Häxxan, die man glaube ich Hässsan ausspricht. Also ganz ganz schnell.
Mehr zur Band: fb.com/xhaxxanx