An Early Cascade mit neuem Album. "Alteration". Alles neu. Alles anders. Aber immer noch AEC.



Knapp ein-einhalb Jährchen nach ihrer letzten EP "Kairos" streben die Stuttgarter An Early Cascade wieder einmal Veränderung an. "Alteration" ist die erste Platte der über zehnjährigen Bandgeschichte, die einfach mal ganz anders aufgenommen wurde. Das liegt daran, dass einer der wichtigen Songwriter (Stroh) nach "Kairos" die Band verlassen hatte. So wurde das Album jetzt erstmals komplett beim Jammen geschrieben. Gemeinsam.

Das Ergebnis ist ein erwachsenes Album zwischen Prog, Emo, und sogar Stadion-Rock. Klar, den Vergleich mit Circa Survive muss man bringen. Der kratzt aber nur an der Oberfläche. Es sind viele Einflüsse, aus der Post Hardcore Ecke zu hören. Oder zumindest von Bands, die den Mut hatten aus der Genre-Schublade auszubrechen. Wie Thrice oder sogar Biffy Clyro. Denn genau diesen Mut haben auch An Early Cascade. Es ist ein eigenständiger, spezieller Sound. Er wird nur das eine Problem haben, deutsche Vermarkter haben keine Eier. In den USA zieht so ein Sound, und füllt riesige Venues. In Deutschland wird er immer im Underground bleiben.



Dabei hat "Alteration" ein großes Publikum verdient. Viele Songs überraschen gerade beim zweiten Hören. Zwar ist das Album unglaublich eingängig, bietet Singalongs, Refrains zum Reinlegen, aber die große Tiefe, die es bietet, entfaltet es bei mehrmaligem Hören. Und ich habe das Stück jetzt sicherlich schon zwanzig Mal durchgehört. Bisher wächst und wächst es einfach nur weiter.

"Narrow" ist wahrscheinlich einer der besten Songs, den die Band je geschrieben hat.
Ein Refrain, der mit mindestens drei verschiedenen gesanglichen Ebenen, die Nackenhaare Parade stehen lässt, der in einen Gröl-Chor mündet, getragen von diesen quiekenden Gitarren. Ach hört doch einfach selbst. Großartig. Und dann noch diese Textzeilen.

"Stop swallowing the pills they gave to us
 / Don’t stay numb and blind, so narrow-minded / 
Abandon all the fear and hate
 / Stop taking all the drugs they gave to us
 / Don’t stay numb and blind, so narrow-minded"

Insgesamt muss die Band den internationalen Vergleich einfach nicht scheuen. Musste sie noch nie. Doch "Alteration" untermauert diesen Eindruck. Hier wissen fünf Musiker was sie wollen, und warum sie diese Musik machen. Für sich selbst. Und für Menschen die echte Musik zu schätzen wissen.



An Early Cascade - "Alteration"
VÖ: 5.5.17
via: Midsummer Records

Mehr: anearlycascade.com






Mehr zum Album im ausführlichen Interview.

An Early Cascade auf Tour.

05.05. Wiesbaden, Kreativfabrik
06.05. Münster, Baracke
07.05. Köln, Blue Shell
11.05. Würzburg, Cairo
12.05. München, Backstage
13.05. Nürnberg, Hirsch
14.05. Ulm, Club Schili
19.05. Koblenz, Circus Maximus
20.05. Saarbrücken, Mauerpfeiffer
26.05. Karlsruhe, Stadtmitte
27.05. Essen, Weststadthalle
16.06. Stuttgart, Club Zentral

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