Passt schon, ich hab ja nichts gelernt und das kommt davon. Olli Schulz mit "Feelings aus der Asche". Seinem sechsten Album.
Jetzt wieder mehr Musik im Kopf. Olli Schulz. Foto Oliver Rath / Promo |
Deshalb schreibt Olli Schulz Musik für chronisch Ironische. Für sich, für sein Leben. "Kommt davon wenn du nichts gelernt hast, dann bist du ne Ratte." Nimmt er sich auch hier nie vollends ernst. So der vierte Song im Bunde zitiert. "Passt schon!". Musikalisch ist das alles auf seinem 2015er Album weniger solo, mehr Band. Aber trotzdem durchaus auf dem sinnigen Singer-Songwriter-Thron, ähm thronend. Mehr als Begleitmusik spielt seine Band aus Gisbert von Knyphausen am Bass, Arne Augustin am Klavier oder Keyboard und Ben Lauber am Schlagzeug. Die Gitarre bedient Schulz weiterhin selbst.
Auf "Feelings aus der Asche" sind große kleine Songs drauf. Lebendig groß geworden. Toll geschriebene Stücke. Abwechslungsreich, zwischen Wave-Pop, Indie und folkigem Rock. Immer mit dem Schelm im Nacken. Auch wenn missliche Liebesgeschichten erzählt werden, voller Einsamkeit, voller Trauer. Olli Schulz verliert sein Lebenselixier nie. Seinen Humor. So singt er eine Ode an die Musik "Als Musik noch richtig groß war" - "lernte ich das Leben kennen". Und er war wie wir alle ein "Junge auf einem Punkrock-Konzert". Schöne Momente, bisschen kitschig. Aber immer.. schön.
Wichtige Zutat: Humor, der darf bei uns biederen Deutschen gerne auch mal ganz groß geschrieben werden. So und jetzt "werft eure Hunde in die Luft".
Ja, der Hamburger Berliner kann immer noch viel mehr, als "nur" Jan Böhmermanns komischer Kumpel zu sein.
Olli Schulz - "Feelings aus der Asche"
VÖ: 9.1.2015
via: Trocadero / Indigo
Mehr: Ollischulz.com
So genug meine Gedanken. Jetzt das bestimmt unparteiische Interview von Jan Böhmermann mit Olli Schulz zu "Feelings aus der Asche".