Die zweite Jugend des Matthew Davies-Kreye. Oder wie Funeral For A Friend mit jedem Album jünger klingen. "Chapter and Verse". Album Nummer Sieben. Frontmann-Alter 16?
Funeral For a Friend. Foto: Promo |
Und das gelingt. So kommt im Schnitt alle zwei Jahre eine neue Platte in Albumlänge und hochwertiger Qualität. Jetzt "Chapter and Verse". Ein ungestümes Werk. Damit hält nun noch mehr kantiger Hardcore Einzug in den Sound der Post-Hardcore-Herrschaften. Diese verstanden schon immer Metal, Punk und Emo zu vereinen. Das klappt auch mit diesem Werk. Nicht jeder Song ist auf den Punkt gebracht, aber der Sound-Anzug scheint den Kerlen um Davies und Coombs bestens zu sitzen. Blast-Parts wirken manchmal gewollt, aber nicht unnötig cool, also lassen wir die den Briten mal durchgehen.
Wer Fan der alten Funeral For A Friend Schule ist wird ein bisschen die Gänsehaut-Momente vermissen. Genau diese - für jene die Band in den frühen Zweitausendern mit jedem säuselnden Atemzug von Sänger Davies gesorgt hatte. Jetzt schnaubt er fast durchgehend, sodass man anstatt kopfnickend mitzufühlen lieber gleich rebellisch mit dem Fuß den Boden zu Glump stampfen möchte.
Die neue Platte bleibt dadurch eher an der Oberfläche der Seele hängen. Kommt emotional nicht so tief rein in den Menschen. Ja, auch die Akustik-Nummer ändert daran wenig. Trotzdem kommt als mal die Reminiszenz alter Zeiten durch. Und dann sind Funeral For A Friend doch manchmal irgendwie noch wie damals. Aber meines Erachtens eben ein bisschen zu selten. The Wave Hardcore hab ich einfach schon zu viel gehört.
Immerhin schafft es der 35-jährige Alte Hase Matthew Davies-Kreye mit jeder Veröffentlichung seit 2010 sich um zehn Jahre zu verjüngen. Denn jugendlichen Rotz und Aufbruch hört man in jedem Akkord. Das muss man "Chapter and Verse" zugestehen.
Funeral For A Friend - "Chapter and Verse"
VÖ: 23.1.2015
via: End Hits Records / Cargo
Mehr: Funeral For A Friend auf Tour und Musik nach dem Knick.
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