Musik für den Winter. Antonia Vai mit "Dirt from when the earth was flat".

Antonia Vai aus Stockholm. Foto: Promo
Antonia Vai ist eine durchaus etablierte Künstlerin. Zu mindest in ihrer schwedischen Heimat, Stockholm. Sie bietet mit ihrer charismatischen Stimme Folk- und Songwriter-Stücke mit sehr viel Soul.

In ihren Liedern legt sie viel Wert darauf Geschichten zu erzählen, die sie mit vielen Gegensprüchen und Metaphern ausgeschmückt ins kryptische verrückt. Diese Geschichten erzählen vom Seelenleben der 24-jährigen Sängerin und Musikerin - von Beziehungskisten und größeren und kleinen Problemen. Mal ist ihre musikalische Interpretation explosiv und impulsiv, dann wiederum sehr zurück genommen. Doch die meiste Zeit bettet sie ihre dunkle kräftige Stimme in ein Klangbett tiefsinniger Melodien und geschleppten Tempi ein. Zusammen entsteht durch Musik und Stimme eine tiefe Atmosphäre, die einen als nachdenklichen Hörer zu fesseln und entführen vermag.

Antonia Vai veröffentlichte erst im September ihr Debütalbum "Lovers and Prophets", das ihr durch direktes positives Feedback solch Auftrieb gab, mit dem sie fast im selben Atemzug die zweite Langspiel-Platte nachreichte. Diese ist nun "Dirt from when the earth was flat" und beinhaltet zwölf Songs, die sie aus gesammelten Heimaufnahmen gesichtet und zusammen gestellt hat.

Diese zwölf Songs sind geradezu perfekt für den Winter. Wie es Skandinavien so an sich hat, schürt diese Landschaft und nordeuropäische Welt die Melancholie. Doch Antonia Vai beschränkt sich mit dieser Melancholie nicht nur auf sich selbst, sondern wirft auch einen kritischen Blick auf unsere Gesellschaft. Auch wenn sie von wolkenlosen Himmel singt, ist es immer dunkel. So dunkel wie zu dieser Jahreszeit.


Antonia Vai - "Dirt from when the earth was flat"
VÖ: 03.09.2012
via: diy

Mehrantoniavai1.bandcamp.com

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