Taproot: "Plead The Fifth"

Der Finger geht auf "Play", die ersten Paar Töne knallen durch die Resonanzkörper; ein breites Grinsen stellt sich auf meiner Visage ein. Das sind Taproot wie ich sie anno dazumal kennen gelernt habe, wird begeistert festgestellt.

"Plead The Fifth" VÖ: 14.05.2010
1. Now Rise
2. Game Over
3. Fractured (Everything I Said Was True)
4. Release Me
5. Stolage
6. 911ost
7. Trophy WiFi
8. Words Don't Mean A Thing
9. Left Behind
10. No Vie Is True
11. Stares

Nu Metal ist tot? Klar, und meine Oma hört Metalcore.
In den jüngst vergangenen Dekaden wurden schon so einige Musik-Sparten als tot erklärt. Nu Metal bestimmt am häufigsten von allen. Kurz nachdem Metalcore quasi vom Deathcore totgewalzt und vom Bollo-Hardcore ins Lächerliche gezogen wurde, besinnen sich viele Bands zurück auf das eigentliche: Coole Grooves und vermeintlich einfache Melodien mit markanter Gesangsstimme versehen. So klingen Bands wie Bury Your Dead oder Bring Me The Horizon mit jedem Album mehr nach Nu Metal als Metalcore - da wäre die alt eingesessene Nu-Metal-Riege blöd, wenn sie sich da nicht mit all ihrer Erfahrung zurück aufs Schlachtfeld schmeißen würde.

Taproot tun genau das mit ihrem neuen Album "Plead The Fifth". Haben sie doch einst ihre Härte zurück geschraubt, weil ihnen ihre eigenen Konzerte zu brutal wurden, und sie immer Angst um ihr Publikum haben mussten - spielen sie nun all ihre Ecken und Kanten wieder in voller Härte komplett aus, wie auf ihrem wunderbaren Erstling "Gift" (1997). "Reality's my bitch this time" singt Frontmann Stephen Richards im Song "Game Over" selbstbewusst mit seiner unverkennbaren Gesangsstimme, nur um im nächsten, darauf folgenden Knaller-Song "Fractured" dem Hörer groovend die Haare zu Berge zu stellen. Sollen die Kids sich doch auf den Deathcore-Gigs die Köpfe einschlagen - wir bouncen lieber zu Taproot. Kopfnicker, ahoi. 

Mehr zur Bandmyspace.com/taproot

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