Traurige Texte zu schönen Melodien - The Amity Affliction in Wiesbaden, mit Counterparts, Alazka und Casey

The Amity Affliction. Foto: Janik Fregin

Wer sich auf tumblr gerne Gifs oder Bilder mit weinenden Menschen und traurigem Text drüber anschaut, der ist bestimmt auch schon mal über The Amity Affliction gestolpert. Wer dazu noch gerne Metalcore hört war bestimmt dann auch schon auf der aktuellen Tour der Band. Passend dazu spielen Counterparts, Alazka und Casey. Wir waren im Wiesbadener Schlachthof dabei.

Letztere eröffneten den Abend. Casey sind die Sad-Boys schlechthin, aber passt auch zu ihnen. Auf der Bühne geben sie sich nachdenklich und ästhetisch mysteriös. Das verleiht ihren Songs nochmal extra Emotionen. Mittlerweile sind die Jungs aus Südwales recht oft auf dem Festland unterwegs und die komplette erste Reihe (die bei Casey tatsächlich zu 100% aus Mädels bestand) kann schon alle Texte mitkreischen.

Alazka sind danach dran. Um mögliche Verwirrungen zu beseitigen, ja das waren mal Burning Down Alaska. Neben einem neuen Namen hat die Band auch ein neues Album, Phoenix. Live sind die Jungs unglaublich gut drauf, vor allem die beiden Sänger ergänzen sich perfekt und haben beide die Energie eines aufgedrehten 8-Jährigen der an Heilig Abend nicht darauf warten kann seine Geschenke aufzumachen. An Bewegung auf der Bühne fehlts da nicht.

Wer an dem Abend in den Schlachthof gekommen ist um "Auf-die-Fresse"-Musik zu hören, der hat auf Counterparts gewartet. Ebenfalls mit neuem Album, You're Not You Anymore, heizen die Kanadier ordentlich ein. Die Band macht irgendwie eine Mischung aus Metalcore und Melodic Hardcore, mit schnellen Riffs und pfiffigen Breakdowns. Vor allem der neue Gitarrist (Die Band hatte innerhalb der letzten Monate unzählige Mitgliederwechsel) macht mega Stimmung und fordert nach fast jedem Lied das Publikum auf, noch mehr abzugehen.

Zum krönenden Abschluss (und einer Umbaupause die gefühlt länger gedauert hat als der Auftritt einer der Vorbands) kommen endlich The Amity Affliction auf die Bühne. Mit ausgewogener Mischung aus mehreren Alben haben die Australier eine stabile Setlist. Der Sound ist gut und sie treffen jeden Ton zur richtigen Zeit. Wie immer. Das ist leider das Problem bei TAA, technisch professionell, aber sie hören sich jedes Mal gleich an. Die Songs sind auch immer gleich aufgebaut, immer das Schema Introtrack - Intro Breakdown - Vers - Chorus...und so weiter, bis der Song dann mit einem doppelten Chorus aufhört. Schöne Melodien haben sie, aber wenn das Handy schon sagen kann welche Band mit welchem Song gerade zu hören ist, geht der Perfektionismus etwas zu weit.

Generell war der Sound sehr gut an dem Abend. Ausserdem hat jede Band genau die richtige Spielzeit gehabt. Jedes mal wenn man sich dachte "joa, jetzt könnted se mal zum Ende komme" hat die Band den letzten Song angesagt. Nicht zu lang und nicht zu kurz.


Hier gibts auch noch Bilder vom Abend.




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