Die Kinder von der U-Bahn-Halte. Basement im Club Universum. Mit dabei Tigers Jaw und Poverty for All.

Basement. Foto: keinekamerascheißhandy
Interessantes Publikum. So jung. Unerwartet Jung. So klassisch szenig, wenig Fashion-Victim. Basement füllten am Dienstagabend den Club Universum recht voll mit feierlaunigen Teens und Tweens, allesamt textsicher. Das obwohl der Scenester das Dilemma zu bewältigen hatte, zu viel geboten zu bekommen. Spielten doch zeitgleich im nicht einmal einen Kilometer entfernten Kellerklub die hochumjubelten Fjort.

Wir entschieden uns für Basement. Was eine gute Entscheidung war. Gut, die andere Show war sicherlich auch toll und alles und so. Aber Basement hatten wir hier noch nicht so unendlich oft zu Gesicht bekommen. Aber trotzdem verbinden die Engländer was mit unserer Stadt. Spielten sie 2011 ihre erste Show im Jugendhaus West in Stuttgart. Fünf Jahre später standen Basement also wieder fast da wo ihr erster Auftritt auf dem europäischen Festland statt fand. 2011 brachten die Briten auch ihr Debütalbum raus. "I Wish I Could Stay Here" hieß das. Nach einem weitern Album, einer Schaffenspause und knapp mehr als sechs Jahren Bandgeschichte stehen Basement an jenem Dienstagabend mit ihrem jüngst veröffentlichten neuen Album "Promise Everything" wieder in Stuttgart auf der Bühne. Kurz bevor es nach Paris weiter geht, mit den Gedanken schon auf großer US-Tour mit Defeater und Turnstile im Vorprogramm. Etwas schräg.

Am Dienstagabend waren noch zwei Support-Acts geladen. Aus dem Dunstkreis des Schwabenlandes: Poverty for All, die schon seit zehn Jahren dabei sind ihre Musik zu machen, und Tigers Jaw aus Scranton, Pennsylvania, USA. Tigers Jaw machten ganz eingängigen Emo-Pop, der an Straylight Run erinnerte. Nur das E-Piano war mir im Sound persönlich etwas zu präsent.

Basement überzeugten eigentlich auf ganzer Linie. Vor allem die Crowd war wahnsinnig. Die Kids konnten alle Texte, gefühlt. Und stagediven konnten sie auch. Egal welcher Song gespielt wurde, es wurde lauthals mit gegrölt und wild übereinander gesprungen. Pop-Punk's not dead, Alter.

Da war's in der U-Bahn-Haltestelle Universum wohlig spaßig, an jenem Dienstagabend.

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