Bloc Party - "Hymns". Keles und Russells Neustart.
Bloc Party. Foto: Promo |
Das neue Album "Hymns", das Fünfte von Bloc Party, klingt gelassen befreit. Persönlicher als das Rockmonster "Four". Kleiner und größer zugleich. Als unreligiöser Mensch befasse sich Sänger Kele Okereke stark mit Religionen, die sein Leben durchaus beeinflussten - so habe "Hymns" auch einen religiösen Unterton, erzählte Okereke in einem Interview. Inhaltlich geht es viel um Leben, Lieben und Zwischenmenschliches.
Musikalisch sind alle Songs kleiner als die Single und der Opener der Platte. Wo "The Love Within" tanzt, denken die folgenden zehn Songs verstärkt nach. "Silent Alarm"-artige Indie-Tanznummern aus der Gründungsphase von Bloc Party finden sich keine auf "Hymns" ein. Hymnen auf sich selbst sind die elf Songs durchaus aber auch nicht. Vielmehr introvertierte Balladen, ohne Schmalz, und irgendwie ehrlich. Meist dominiert ein klares Schlagzeugspiel die Struktur, die nur gelegentlich von Gitarrensounds ausgefüllt wird. Dann aber tatsächlich mit eher untypischen Americana-Anleihen.
Vor allem aber was Kele Okereke gesanglich mit seiner wieder gewonnenen musikalischen Freiheit anstellt, ist auf diesem Album wunderbar vielschichtig. "Hymns" ist voller schillernder, kleiner Songs, die bei jedem Durchgang größer werden. Die quasi neue Band von Kele und Russell ist damit durch und durch Bloc Party.
Bloc Party - "Hymns"
VÖ: 29.1.2016
via: Infectious / BMG / [PIAS] Cooperative
Mehr: blocparty.com