Vergessene Liebschaften von Minus The Bear. Ganz schön viel mehr als ne stinkende B-Seiten-Sammlung. "Lost Loves"
Minus The Bear aus Seattle. Foto: Ryan Russell Quelle: facebook |
Die fünf Herrschaften aus dem US-amerikanischen Seattle nannten das neue Album nicht zu Unrecht "Lost Loves". Dabei handelt es sich nämlich gewiss nicht um ein paar hässliche Entlein, die beim Zuhören quäken und weh tun. Es sind zehn verdammt schöne Schwäne, die so einige Kanten haben, die auf den vergangenen Alben als mal gestutzt worden waren.
Aus den Alben "Planet Of Ice", "Omni" und "Infinity Overhead" sind die Stücke raus geflogen. Weil sie nicht in den Fluss der Alben-Konzepte gepasst hatten. Erzählt Bassist Cory Murchy in einem Interview. Ulkiger Weise passen diese Songs nun im neuen Albumgewand besser zusammen, als man das hätte von vorne herein Komponieren können. Zwischen dem Opener "Electric Rainbow" und dem Finale "The Lucky Ones" befindet sich alles was Minus The Bear in der Vergangenheit ausmachte. Catchige Rhythmen, ein bisschen Synth-Spielereien, und vertrakte Math-Rock-Passagen. Dazu bleibt in den verloren geglaubten Liebschaften genug und außerdem erstaunlich viel Platz für kraftvolle Spitzen.
Wären Songs wie "Broken China" nicht schon vorher auf irgendwelchen Singles als Zusatz aufgetaucht, hätten Minus The Bear das Teil gut und gerne als komplett neu geschriebenes Album verkaufen können. Es passt einfach alles so gut. Selbst die Produktion der Songs, die über die vergangenen sieben Jahre entstanden und teils auch eingespielt worden sind.
Unbedingt anhören. Dieser Ausschuss ist nämlich mehr als nur eine stinkende B-Seiten-Sammlung. Das ist ein verdammt gutes Album. Jenes reiht sich gut zwischen den neusten Werken von Circa Survive und Braid ein.
Minus The Bear - "Lost Loves"
VÖ: 10.10.14
via: Big Scary Monsters / Alive
mehr: minusthebear.com