Das Kreuz mit dem Islam.
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"Früher war alles besser" - da wurde das Ungeheure einfach verbrannt.
Wie im tiefsten Mittelalter: Die konservative Politik in Deutschland befindet sich auf Hexenjagd.
Endlich traut sich unser Neuling auf dem Stuhl des Bundespräsidenten, Christian Wulff, mal den Mund aufzumachen; sagt ein paar abgeschlaffte, versöhnliche Worte mit dem Islam - schon fühlt sich die christliche Union in ihrem Territorium verletzt. Im Stile eines Hundes, der zu erst irgendwo an einen Baum gepisst hat, stolzieren sie mit aufgeplustertem Fell umher, scharren auf dem Boden und meinen "unser Land" sei mit seinen christlichen und jüdischen Wurzeln nicht für den Islam gedacht.
Anlässlich der Rede zum 20-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit sprach Bundespräsident Christian Wulff nicht nur über Ost und West, sondern auch über Deutsche und Nicht-Deutsche. Der CDU-Politiker nutzte seine Ansprache für deutliche Worte in der Migrationsfrage. Sein gut gewollter Satz "Der Islam gehört inzwischen zu Deutschland" trat eine Welle der Empörung los - und sorgte für irritierte Gesichter innerhalb der bürgerlichen Parteien, vor allem in der CSU - was sich laut der Boulevard-Presse alsbald auf die Bevölkerung ausbreitete.
66 Prozent lehnen laut Bild-Zeitung den Islam ab
Laut einer von der Bild-Zeitung beauftragten Online-Umfrage stimmen 66 Prozent der Befragten, den Äußerungen des Bundespräsidenten nicht zu. Unterstützung erhielt das Staatsoberhaupt lediglich von 24 Prozent der Befragten. Neun Prozent enthielten sich. Besonders ausgeprägt sei die Ablehnung bei Anhängern von CDU/CSU und FDP, schreibt die Zeit.
Was hier geschieht ist der uralte Abwehrreflex, den Unwissende seit bestehen der Menschheit nutzen um sich vor vermeintlich Fremdem zu schützen. Man sollte annehmen in der heutigen Zeit wäre es möglich sich interkulturell fortzubilden. Diese Territorialangst kann jedoch in unserer Gesellschaft erst besänftigt werden, wenn Religion offensichtlich nicht mehr mit Macht gekoppelt ist.
Religion muss vom Staat separiert werden
Religion muss Privatsache sein, und darf nicht mit dem öffentlichen Leben kollidieren. Ob Islam oder Christentum, Judentum oder meinetwegen der Wicca-Kult; all das muss in einer freien Welt ohne Machtgelüste in einer modernen Gesellschaft parallel, ohne Konflikt existieren können.
So wäre der erste Schritt in die richtige Richtung ein laizistischer Staat. Trennung von Politik und Religion. Gleiches recht für jeden Glauben. Atheisten schaffen es doch auch quasi unter jenen Christen zu leben.