Time's up. Das war's. Das Maifeld Derby ist in die Pause galoppiert. So hinterlässt uns das 9. und bis dato Letzte der Mannheimer Liebhaberfestivals mit einem Farbenteppich aus Erinnerungen.
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The Twilight Sad. Einer der eindrucksvollsten Acts am Wochenende vom 14. bis 16. Juni 2019 in Mannheim. Foto: Matthias Roman Schneider // |
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Children. Foto: Matthias Roman Schneider |
Das Abschiednehmen fühlt sich nicht so schwerwiegend an. Vielleicht kommt das noch, nächsten Sommer, wenn das Festival dann fehlt. Jetzt vielmehr sind wir noch geplättet von der Vielzahl unterschiedlichster musikalischer Neuentdeckungen und alten, neubelebten Liebschaften. The Streets um Mike Skinner, den Londoner Straßen-Punk-Rapper, waren eines dieser Erlebnisse im Palastzelt, das einen verwundert staunen ließ. Zwischen "was ist da los?" und fröhlicher Faszination lagen da oft nur Sekunden-Bruchteile.
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The Streets im Palast-Zelt. Foto: Matthias Roman Schneider |
Aber eins nach dem Anderen. Für's Verständnis: Das Maifeld Derby hat vier Bühnen, die in der Folge immer kleiner werden. Das Palast Zelt, die Open-Air-Bühne, ein kleines Zelt, und eine Bühne vor einer Tribüne im auf dem Festivalgelände befindlichen Reitstadion. Letztere Bühne hat somit also sogar Sitzplätze. Die bieten sich für ruhige Songwriter-Nummern an, aber auch da waren Überraschungen geboten. Ich springe jetzt wild durch die drei Tage hin und her in der Chronologie. Jnr Williams spielte hier im Reitstadion auf dem sogenannten Parcour D'Amour. Der Soul-Sänger aus London-Hackney ist für mich eine der Entdeckungen des Wochenendes. Im krassen Gegensatz dazu steht die nächste große Errungenschaft. Raketkanon aus Gent. Die Belgier spielen irgendwas zwischen Doom, Noise und Screamo, das mich wahnsinnig gemacht hat, zu spätester Stunde im kleinen Zelt, und obendrauf im positivsten Sinne.
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Jnr Willians aus London. Foto: Matthias Roman Schneider |
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Gurr. Foto: Matthias Roman Schneider |
Nunmehr aber Künstler, die nicht in den Fließtext wollten, die ich auf jeden Fall weitersagen will: sind Spiral Drive aus Mannheim, Karies aus Stuttgart, die Post-Metal-Franzosen Alcest, De Staat, Sleaford Mods, Ava Luna aus Brooklyn und Snail Mail.
Die einzige fiese Line-Up-Überschneidung, die mich im Nachhinein etwas traurig stimmte, war Captain Planet. Die spielten quasi zeitgleich mit The Streets. Aber die Hamburger werde ich sicherlich anderswo nochmals auffinden. Bevor wir dem Maifeld Derby nun erstmal für mindestens ein Jahr leise byebye sagen, gibt es hier noch eine kleine Bildergalerie, mit um die 100 Schnappschüssen vom Festival, 2019 in Mannheim.
Weitere Infos: maifeld-derby.de