Popnotpop: Eine Stadt zwischen Indie-Putzig, Hip Hop, Post-Rock und House-DJs. So feierte Stuttgart am Samstag. Mit u.a. Adam Tensta, The Majority Says, Eau Rouge..

The Majority Says. Foto: Dominik Apanowicz
Eine Stadt feiert ihre Clubszene. Schon zum fünften Mal bespielte das Popnotpop Clubfestival am Samstag die gediegensten Innenstadtclubs. Neun Live-Acts teilten sich die unterschiedlichsten Bühnen und schallten gemeinsam durch eine Nacht, die sieben Clubs vereinen sollte. Zu den Locations zählte auch das jung eröffnete Cafe Boheme in der temporären Kunstmall Fluxus in der Calwer Passage, so schillerte das Nachtleben in diesem Jahr besonders vielfältig.

Art Brut, die Poprockbriten, spielten in letzerer Venue ein selten  eigenartiges Acoustic-Set, das aber vor allem dank der Anekdoten des Frontmanns Eddie Argos unterhielt. Musikalisch war das eher lauwarm, aber sein Talent als Alleinunterhalter sind nicht zu unterschätzen. Besonders die Geschichte, als er dank des einzigen Satzes Deutsch, den er kann in St Pauli in Hamburg sehr viele Bierfreunde machte. "Punkrock ist nicht tot", das gefällt nicht nur auf der Reeperbahn oder der Sternschanze.

Musikalisch wesentlich beeindruckender waren Eau Rouge. Die Stuttgarter Heimkehrer spielten im rappelvollen Keller Klub eine wunderbare Show. Ihr am pop schrammender, Indie-Post-Rock gefiel vor allem dank der Spielfreude und der vertrackten Songstrukturen. Seit gestern mehr als ein Geheimtipp. Im Anschluss durften im Schocken Fans ihren The Robocop Kraus lauschen. Die Herrschaften wissen was sie tun, und genau das tun sie auch. Wer's mag der mag's, wer nicht, der drückte sich durch die Menschenmassen um wieder aus dem ehemaligen Minikaufhaus zu entkommen. Denn zur Halbzeit der Show durften drüben im Keller Klub The Majority Says ran.

Die schwedischen Indie-Folk-Durchstarter werden nicht ganz unberechtigt momentan vom hippen Radiosender Flux in den Olymp gelobt. The Majority Says machten mit eingängigen und zuteilen putzigen Songs Laune. Die schnuckelige Front-Elfe Hanna Antonsson ist nicht nur ein Hingucker, hat auch eine sehr schöne Stimme.

Bevor der Abend mit DJs in die Nacht lockte spielten über die Innenstadt verteilt  einige Künstler. So erwischten Hip-Hop-Freunde im Cue beispielsweise einen wunderbar aufgelegten Adam Tensta. Immer schade, wenn man nicht alle Bands gleichzeitig sehen kann. Denn dank Malky, L'Aupaire, Zulu Pearls und Mont Oliver schallten sicherlich noch eine gute Ladung schöne Noten durch die lange Stuttgarter Nacht. Diese wurde von den Turntables erst ganz tief in den Morgenstunden beispielsweise von Nemelka und Kwaku in der Bar Romantica beerdigt. Schön.

Der Foto-Kollege Dominik Apanowicz hat außerdem für uns ein paar schöne Impressionen der Nacht gesammelt. Die gibt's zum Beispiel ->hier zu sehen.




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