Ein Musikabend zwischen Postcore, Emo und müde. Balance And Composure mit Seahaven und Moose Blood.

Lass uns mal Shoegazen. Balance and Composure. Foto: Matthias
Zum Bergfest der vergangenen Woche waren Balance and Composure mit Seahaven und Moose Blood im Juha-West. Das war ein gern gesehener Besuch.

Eröffnen durften die Emo-Revival-Briten Moose Blood den Abend. Zwischen "Bukowski" und "Evening Coffee" hatten die hippen Engländer einen satten Sound und ihre i Emo-Hymnen zu bieten. Die Stimmung war super, der Raum von der ersten Minute an voll. An einem Mittwochabend. Hut ab, Stuttgart. Ich hatte noch die gesamte Restwoche einen Ohrwurm von "Evening Coffee" mit seinem hach so versauten Textchen. Ja er sagt Fuck. Ui. Nein, super Band. Erfrischend altertümlich. Wie Taking Back Sunday anno 2001. Fühlt man sich alt, wenn man als einziger Mensch im Raum das Gefühl hat eine Band zu sehen, mit einer Bike Scene, vor ihrem großen Mainstreamdurchbruch.

Zweite Band am Abend war Seahaven. Eine somewhat-Blues-Band, die für mich von Platte überhaupt nicht funktioniert. Aber, wie das eben im Leben so ist. Live musste ich zustimmend mit dem Kopf nicken. Die Amis um den rumdrucksenden Frontmann Kyle Soto machten am Mittwochabend so ziemlich viel her. Da hatte die Musik plötzlich eine Tiefe, eine Härte, die ich beim besten Willen von Platte oder sonstiger Konserve nicht höre. Nachdem ich nach der Show die Band nochmals zuhause anhörte, bin ich aber echt froh, dass sie in Stuttgart keine LP mehr dabei hatten. Hätte ich doch fast in der Live-Euphorie eine kaufen wollen.

Letzte Band für den Abend. Balance And Composure. Eine ehrlich kumpelhafte Truppe, die ehrliche Musik macht, irgendwo im Postcore-Fahrwasser zwischen Make Do And Mend, Thrice und Springsteenrock und Neo-Grunge zu verorten. Live wie von Platte ein Hinhörer. Eine gute Sache. Deren Show machte schlichtweg Spaß. Und ich ärgere mich gerade beim Spotify hören, dass ich am Abend zu geizig war und deren wunderschönes aktuelles Album "The Things We Think We're Missing" nicht auf Vinyl mit nachhause genommen habe. Hat die doch so eine schöne Pappe. Mit der Band wird's für mich bestimmt ein nächstes Mal geben. Da bin ich mir sicher.

Vom Abend findet ihr auch ein paar Fotos, wenn ihr jetzt ->hier klickt.

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