Mit viel "Vorstellungskraft" zum Debütalbum. Wir haben via Email Frage-und-Antwort-Spielchen mit The Tidal Sleep gespielt.
The Tidal Sleep aus sagen wir mal Deutschland. Fotoquelle: facebook |
In
der letzten Zeit seid ihr einiges unterwegs gewesen. Gab es ein
spezielles Erlebnis, das besonders herausgestochen ist?
Generell
kann man sagen, dass wir auf den beiden letzten Touren viele
Eindrücke sammeln konnten. Dieser Kontrast zwischen großen Shows,
auf Bühnen von denen man Angst hat herunterzufallen und dann den
kleinen intimen Floorshows, bei denen es sich irgendwie persönlicher
anfühlt, direkt in den Menschen zu stehen. Wir haben da einen guten
Weg gefunden, diese beiden Welten miteinander zu verbinden. Und aus
beidem zu schöpfen. Die DIY-Szene ist halt immer noch unser Zuhause.
Aus den Strukturen kommen wir und die geben uns auch am meisten. Es
gibt halt nichts schöneres als z.B. eine last minute Show in
Tongeren / Belgien zu spielen, von den netten Leuten grandioses Essen
zu bekommen, nach der Show über alles Mögliche zu quatschen um dann
noch in einem kleinen gemütlichen Bett mit Hello Kitty Bettwäsche
zu pennen.
Welche
Planungen stehen denn abseits der Tour im August für die Band an?
Welche Ziele wollen bald erreicht werden?
Bei
uns ist es ja relativ schwer spontan zu sein. Wir stecken alle in
Jobs und sind komplett über das Land verteilt. Wir müssen gut
planen und dann muss auch immer alles am Schnürchen laufen. Ausser
der Tour im August mit Akela(!) haben wir noch eine weitere,
zweiwöchige Tour im Oktober geplant. Unsere Ziele haben sich nicht
groß verändert seitdem wir mit The Tidal Sleep angefangen haben:
Songs schreiben, Aufnehmen, Veröffentlichen und so viel spielen wie
es geht. Gerade ist noch eine Split mit einer befreundeten Band in
der Pipeline. Damit sind wir schon extrem glücklich.
Nach
einer Self-Titled-Platte und der Four Songs-EP heißt die neue
Scheibe nun Vorstellungskraft. Was steckt hinter dem Namen?
Das
neue Album ist in seinem Entstehungsprozess eine komplett neue Sache
für uns gewesen, da wir nicht mehr zwei mal die Woche alle gemeinsam
im Proberaum stehen konnten um zu jammen und songs zu schreiben. Wir
haben viele Ideen gesammelt und Demos aufgenommen. Und Stück für
Stück hat sich dann die Platte herauskristallisiert. Man brauchte zu
Beginn einfach sehr viel „Vorstellungskraft“ um all diese Teile
als ganzes Album sehen zu können.
Ihr
seid allesamt ganz schön verteilt in Deutschland. Wie lief der
Prozess ab, als ihr die neuen Songs für Vorstellungskraft
geschrieben habt?
Wir
haben viele Ideen und Riffs über einen längeren Zeitraum gesammelt.
Sobald wir mit den Ergebnissen zufrieden waren haben wir uns in den
Proberaum verzogen und Nägel mit Köpfen gemacht. Wir haben
glücklicherweise alle die gleiche Ansicht, wenn es darum geht, Songs
nicht zu verschlimmbessern oder kaputt zu „optimieren“. Wenn ein
Song gut durchlief, wurde der so abgenickt und geparkt. Man darf sich
nicht an kleineren Ungereimtheiten festbeissen. Das kostet zeit.
Abgesehen
vom maritimen Hintergrundthema: welche Themen behandelt ihr im neuen
Batzen Songs?
Es
geht viel darum sich selbst mal von außen zu betrachten. Und seine
Umwelt endlich mal wahrzunehmen, mal zu inspizieren. An manchen Tagen
ist es halt so, dass man nicht vor die Tür will oder einfach mal
keine Lust hat ans Telefon zu gehen. Man muss nur aufpassen, dass das
nicht zu seinem festgefahrenen Alltag wird. Ich denke jeder hat so
etwas schonmal erlebt oder eben bei Menschen in seinen eigenen
Kreisen beobachten können. Man kann da zwar nicht „helfen“ im
klassischen Sinne, aber gut Unterstützen. Wir Menschen tendieren
einfach zur Selbstzerstörung. Maritime Metaphern passen in dem
Kontext einfach jedes mal. Kalt, dunkel, kräftig, nicht zu bändigen
aber mit einem Floß kommt man schon recht weit. Und ich mag einfach
das Meer ;)
Eure
Tourkollegen Akela haben vor wenigen Monaten eine Split
veröffentlicht. Mit welcher Band würdet ihr euch gerne mal eine
Platte teilen?
Slayer.
Was
sind die Newcomer-Bands, die ihr momentan wärmstens weiterempfehlen
könnt?
Morla,
Sleep Kit, Crash of Rhinos, Everybody Row
Eure
Platten sind schon seit der ersten durchweg schön im Regal. Seid ihr
selbst Vinylsammler oder gebt ihr euren Fans nur das, was sie
verlangen?
Vinyl
gibt dir einfach wesentlich mehr haptischen und visuellen Freiraum in
der Gestaltung. Klar geht es um die Musik, aber das zelebrieren des
Plattenauflegens und sich dabei das Artwork anzuschauen ist in dem
Format einfach großartig. Dieses mal wird es auch CD’s geben.
Habt
ihr vielleicht einen Fun-Fact über die Band, den ihr bisher noch
niemandem verraten habt?
Marcs
Inspirationsquelle für gute(!) Witze ist ein Witzebuch aus den
80s... das liegt auf seinem Klo.
Vielen
Dank für das Interview!
Wir
danken!
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Beste,
Philipp (Myindiemind.de)
[mim] Das Album "Vorstellungskraft" jetzt anhören.