Polanskis neuer Polit-Thriller: "Der Ghostwriter"

Bild: Summit Entertainment
Ewan McGregor ist der Ghostwriter des ehemaligen Premier-Ministers Adam Lang, gespielt von Pierce Brosnan. Nachdem der ehemalige, geheime Co-Autor der Memoiren des britischen Spitzenpolitikers auf mysteriöse Art und Weise verstarb, springt der neue Ghost ein um mit einem Deal über eine viertel Million Dollar die Autobiographie des umstrittenen Politikers zu vollenden. Nach der ersten Sichtung des von Lang geschriebenen Manuskriptes sieht sich der englische Autor vor einem Berg Arbeit, da das bisher Geschriebene kaum lesenswert erscheint.
Vertieft in die Recherche um dem Buch etwas Pepp abzugewinnen interviewt der Ghostwriter den Ex-Premier Lang und dringt somit immer tiefer in die Vergangenheit des Politikers ein. Zeitgleich wird jener eines Kriegsverbrechens beschuldigt, und soll in London vor Gericht gebracht werden. McGregor funktioniert in seiner Rolle als Ghostwriter als Spielfigur zwischen allen Fronten, als er auf Hinweise, die das CIA belasten könnten, stößt, findet er sich in Lebensgefahr wieder.
Schön inszeniertes, politisches, europäisches Kino.
Der Charakter des Adam Lang erinnert zuweilen sehr an den echten, ehemaligen Premier-Minister Tony Blair. Mit seiner Vorliebe für Geschäfte mit den US-Amerikanern wird auch Lang in Verbindung mit der Rüstungsindustrie und dem Kommerz im Krieg gebracht.
Das polnisch stämmige, französische Regisseur-Urgestein Roman Polanski inszeniert den Ghostwriter gemächlich und sehr europäisch. Mit wunderschönen und zugleich tristen Bildern findet er einen schleichenden Weg Spannung und das unmittelbare Unheil heraufzubeschwören, bis man sich am Ende aufatmend in Sicherheit wiegen möchte. Ein künstlerisch wertvolles Werk, mit einem überzeugenden Ewan McGregor in der Hauptrolle. Sehenswert. Vor allem für Freunde des ruhigeren Kinos.

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