Wir stellen vor: Devin Heat mit der Video-Premiere zu "Teenage Grief". Zum Jahresstart neue traurig-schöne Songwriter-Musik zwischen Indie und Folk.

 

Devin Heat aus Bremen. Foto: Henk Otte //


Wir haben zum Release seiner Video-Single "Teenage Grief" mit Devin Heat ein paar Worte gewechselt. Er erzählt uns kurz warum es den Song gibt und warum er ihn nun unbedingt dem geneigten Hörer zeigen möchte. Ein Indie-Folk-Song zwischen Verlust, Trauer und Neugierde. 

MYINDIEMIND: Warum hast Du dich entschieden "Teenage Grief" als Single mit Video zu veröffentlichen?

Devin Heat: "Teenage Grief ist ja die erste Single, die ich als Devin Heat veröffentliche. Für mich ist der erste Eindruck, den der Song vermittelt ein stimmiger Einstieg in die Sound- und Gefühlswelt, in der sich das ganze Projekt bewegt. Es ist außerdem einer der Heat Songs, der mich schon am längsten begleitet. Es gibt einen kleinen selbstgemachten Demo Tape Release, auf dem er in einer anderen Version zu hören war. Henrik Paro, der das Video zu Teenage Grief gemacht hat, sagte zu der Zeit schon, er hätte Interesse was zu machen. Wir brauchten dann zwar einige Kneipenabende Anlauf, aber gemeinsam mit Hannah Walter kamen die Ideen und ich bin sehr froh, wie das seinen Lauf nahm."

MYINDIEMIND: Worum geht es in dem Song?

Devin Heat: "Die erste Inspiration zu dem Song stammt tatsächlich aus den Tagen direkt nach dem Tod eines Menschen, der für meine Welt maßgebend war. Der Verlust war sehr überraschend und ich erinnere mich, wie sich das Leben körperlich, emotional und spirituell sofort anders anfühlte. Der Lauf der Dinge wurde angehalten und an seine Stelle trat eine ganz andere Wahrnehmung von allem. Da war natürlich eine unaussprechliche Traurigkeit, die sich über alles legte. Darunter mischte sich aber auch eine gewisse Neugier. Es kamen auf einmal so Erinnerungen aus meinen Teenager Jahren in den Vordergrund, die mir gar nicht mehr bewusst waren und in den Tagen auf einmal ganz viel zu sagen hatten. Genauso wurden auf einmal im Alltäglichen Dinge und Handlungen viel größer, die auch nur irgendeine Verbindung zu diesem Menschen hatten. Die Linie findet sich in dem Video wieder: der Landstrich, in dem wir gedreht haben, die Nummer mit dem Lagerfeuer, das Lager mit den Lautsprechern bis hin zum Rauchen - das sind alles so Orte und Dinge, die mich in eine gewisse gedankliche und emotionale Nähe zu ihm bringen."

MYINDIEMIND: Wer ist Devin Heat? Gibt es eine Geschichte zu dem Namen?

Devin Heat: "Devin Heat ist ja ein Soloprojekt. Mein bürgerlicher Name passte mir dafür nicht, aber ich mochte die Idee, dass es sich wie ein Vor- und Nachname liest. Außerdem macht es mir Spaß, dass so ein Fantasiename Platz lässt für allerlei Projektionen und Spinnereien, die in meinen eigenen Namen nicht reingehen. So ist in Devin Heat schon einiges von mir, aber z.B. auch ein bisschen die Tradition aus Songwriter*Innen mit denen ich mich identifiziere oder die Leute, deren Geschichten in den Songs erzählt werden. Der Begriff Heat ist es auch geworden, weil er ganz gut auf biografische Erlebnisse und Bilder passt, die - wenn ich mir einen Fantasie-Familiennamen geben müsste - da ganz gut unterkommen würden."

MYINDIEMIND: Wie ist das Musiker-Dasein für dich in der aktuellen quasi kulturlosen Pandemie-Zeit?

Devin Heat: "Da ich mit dem Projekt bisher vor allem im Songwriting- und Produktionsprozess unterwegs war und nicht unheimlich viel live gespielt habe, fühlt es sich für mich nicht so radikal an, wie im Vergleich zu anderen Musiker*Innen, deren Jahresplannung komplett der Stecker gezogen wurde. Im Spätsommer letzten Jahres, als Konzerte vereinzelt möglich waren, habe ich nach einigen Monaten Pause mal wieder live gespielt. Ich hatte relativ kleine Erwartungen, war dann aber sehr überrascht, wie es auch mit großen Abständen im Publikum, einer der Momente ist, der als Musiker am meisten knallt." 

MYINDIEMIND: Wie blickst Du in die Zukunft? Was hast Du geplant für das neue Kalenderjahr?

Devin Heat: "Geplant sind noch weitere Singles und ein Album Release. Parallel dazu habe ich so langsam ein Live-Setup gefunden, das mir Spaß macht, auch wenn ich nicht mit kompletter Band touren kann. Das würde ich natürlich sehr gern möglichst viel spielen, wenn die Pandemie es zulässt. Und nicht zuletzt liegen hier noch einige angefangene Songs, an denen ich gerade schreibe. So lange ein Teil der Pläne Realität wird, bin ich schon sehr froh."


Hier nun das Musikvideo zur ersten Single von Devin Heat - "Teenage Grief".


Beliebte Posts aus diesem Blog

Live-Musik: Das geht zwischen Metalcore, Indie, Hardcore, Punk und Sub-Pop in Stuttgart und der Nähe. //die stadt ohne bling bling.

Heisskalt kündigen ihr neues Album an. "Vom Tun und Lassen" kommt noch dieses Jahr und beendet die Funkstille der Sindelfinger.