Leitkegel - "Bis zum Ende". Drei Songs, drei Gefühlswelten, drei Gesichter einer Band. //EP-Rezension.

Leitkgel - "Bis zum Ende"
VÖ: 28.8.2020 (digital) 13.11.2020 (Vinyl)
via: Broken Silence / Lala Schallplatten

Leitkegel spielen Punk, Hardcore, Emo, Indie und Post Hardcore, singen deutschsprachig, mehrstimmig. "Bis zum Ende" ist eine eigenständige neue EP, die ganz gut als Fortsatz ihres letzten Albums "Wir sind für dich da" funktioniert. Allerdings funktioniert "Bis zum Ende" auch verdammt gut als Schaulaufen einer Band, die viele Genre kennt, sie nie benennt und treffsicher zwischen laut und leise, Kraft und Lethargie, Leichtsinn und Scharfsinnigkeit wechselt und deren Wechselwirkungen inszeniert. Wer Leitkegel noch nicht gehört hat, der findet mit "Bis zum Ende" den perfekten Einstieg. Denn jeder Song zeigt ein komplettes Gesicht dieser Band. Titel eins "Du Hörst mich nicht" startet ruhig, baut sich auf, bricht aus. Kein neues Rezept, aber mit dieser Fallhöhe und in dieser Tiefe selten erreicht. Titel zwei "Das darf man doch wohl sagen" ist ein Zeitdokument, dieser Pandemie, dieser Querdenker, dieses Neo-Faschismus. Textlich brutal ehrlich. Musikalisch fast schon klarer Punk mit schönem Bruch. Titel drei "Bis zum Ende" ist einer der härtesten, am ehesten Hardcore-Songs, mit einer breitbeinigen RnR-Duftnote, der mit einem genialen mehrstimmigen Part allen Drive und alles wort-wörtlich zerlegt. In Schulnoten gibt sowas eine klare 1 mit Sternchen, einzig und allein ist das halt bisschen kurz. Aber ist auch eine EP. Zehn von Zehn Punkten kann ich nicht geben, weil dann heben die ab. Ach, was soll das. Drei so unterschiedliche Songs hintereinander, ... ist schon recht mutig ... und funktioniert.

10/10 Punkte

Für Freunde von: Kind Kaputt, Lirr, Heisskalt, Reznik Syndrom, Mahlstrom, Zoi!s

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