Boysetsfire. Immer noch am Zündeln, und das Feuer ist noch nicht erloschen. Aber kann ein neuer Funke überspringen? Das neue, sechste Album. Das erste selbstbetitelte.

Boysetsfire. Sind jetzt zu sechst. Foto: Promo
"Das neue Boysetsfire-Album wird ähnlich wie "Misery Index" sein. Es wird diese tollen Rock-Balladen, diese melodischen Rock-Songs geben. Aber auch der harte Scheiß wird seinen Weg auf die Platte finden. Die meisten unserer Zuhörer lieben eben die melodischen Songs, und die harten Titel spalten die Fans in zwei Lager." Das sagte mir Frontmann Nathan Gray vor zwei Jahren in einem Interview. Und genau so ist es jetzt gekommen.

Mit "Savage Blood" startet das Album, das nur "Boysetsfire" heißt bedrohlich brodelnd, startet dann aber gleich hymnenartig in den ersten großartigen Pop-Rock-Refrain durch. Ein Stimmungsbild, das innerhalb von 30 Sekunden die Richtung vorgibt, das Credo von Boysetsfire. Post Hardcore wie er im Buche steht.

Emotionale Vocals von Nathan Gray, meistens mit Backingvocals oder mehreren Layern in Klangbreite produziert, als Kontrast zu rauen stagnierenden Gitarrenriffs, einem treibenden Schlagwerk und der Arbeit von mittlerweile zwei Bassisten. Spätestens beim zweiten Song "Cutting Room Floor" hatte ich den dritten Ohrwurm.

Die brachiale Härte, die zeitweise auf dem direkten Vorgänger "While A Nation Sleeps" zu explodieren schien bleibt innerhalb dieser neuen dreizehn Songs jedoch aus. Das Werk ist im Gesamten homogener. Allerdings ist das noch lange kein Stadionrock-Album, und Pop-Punk ists auch nicht, keine Bange. Im Kern dieser Truppe rührt weiterhin politisch motivierter wütender Hardcore. Die Brutalität dieses neuen Albums wirkt allerdings weniger aufgesetzt, und ergibt sich einfach durch das schlüssige Songwriting. Das schon mal stumpf sein kann, aber im nächsten Chorus einfach einen Hook auspackt, der dich von den Socken reißt.

"This fight begins as it will end! / It's you and me and the gasoline, igniting our destiny." 


Kann ein neuer Funke überspringen, habe ich oben gefragt. Ich postuliere jetzt einfach mal: Ja. Spätestens beim nächsten Live-Gig dieser Band werde ich mindestens das halbe Album auswendig können und mitgrölen. Und die Nackenhaare werden Parade stehen.




Boysetsfire - self titled
VÖ: 25.09.2015
via: End Hits Records

Mehrboysetsfire.net





Boysetsfire auf Tour:
01.10. DE Hamburg, Docks - Tickets
02.10. NL Amsterdam, Melkweg - Tickets
03.10. UK London, Islington Academy - Tickets
04.10. BE Hasselt, Muziekdroom - Tickets
05.10. DE Muenster, Skaters Palace - Tickets
06.10. DE Wiesbaden, Schlachthof - Tickets
07.10. DE Nuernberg, Loewensaal - Tickets
08.10. CH Solothurn, Kofmehl - Tickets
09.10. AT Wien, Arena - Tickets
10.10. DE Lindau, Vaudeville - Tickets
11.10. DE Leipzig, Werk 2 - Tickets
12.10. DE Berlin, Huxley`s - Tickets



One Match von Boysetsfire auf tape.tv.

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