Schon Tamiflu gekauft? Nee? Nich' so schlimm.

Da hat das Schwein wieder etwas übergestülpt bekommen. Mit Recht guckt es bedröppelt.


Bildquelle: Google Bildersuche, Urheber: Gröning, The Simpsons

Wie viel ist - oder wie viel war an der Schweinegrippe eigentlich dran? Kann man gar nicht so einfach sagen. Die Medien machten es einem ja auch nicht gerade leicht fundiertes Wissen über die neue Bedrohung zu sammeln.

Gibt es Grund zur Panik?
Wenn es nach der Firma Roche geht mit Sicherheit. Denn die will ja die angehäuften Medikamente, aus der Zeit der Vogelgrippe (Sie erinnern sich?) an den Mann bringen. Ja, Tamiflu heißt das gute Stück. Es ist ein stinknormales Grippemittel. Nicht auf Naturbasis natürlich, von der haben wir uns sowieso verabschiedet. Der Mensch ist ja kein Lebewesen, denn sein Blut ist steril, und Bakterien machen da drin sowieso sofort krank. Also bitte täglich eine Flasche Desinfizierungsspray trinken. Ja trinken. Sprühen bringt es nicht mehr. Also den Sprühkopf abdrehen, und Mund ansetzen. Halt, Sie machen doch nicht etwa alles was Ihnen in irgend einem Medium befohlen wird oder?

Unser Blut kann vieles sein, aber nicht steril.
Bakterien machen nicht krank. Deshalb gibt es auch keinerlei Grund zur Panik. Nicht die Zellen sind die meist vertretenen kleinsten Teile in unserem Körper, sondern Bakterien. In unserem Blut.
Wenn man sich pfelgt, nicht unnötig in Exkrementen badet und sein Immunsystem nicht außer Gefecht gehätschelt hat geht auch so manche normale Grippewelle an einem vorbei, das ändert sich auch nicht wenn man sie nach dem Schwein benennt.

Die vermeintliche Schweinegrippe-Epidemie.
Sie erklärt sich ein mancher Experte ganz einfach. Man habe schlicht weg die Suche nach dieser Influenza rapide verstärkt. So könnte die wahre Ursache für die in Wahrheit gar nicht existente Epidemie darin liegen, dass man zuvor einfach nicht so viel Aufwand betrieben hat einen Erreger zu finden. Was im Grunde Sinn ergibt, da die Erregersuche sehr unpräzise Ergebnisse aufweißt. Dass in letzter Zeit in den USA – wie in vielen anderen Ländern auch – in das sogenannte Influenza-Screening, die laborunterstützte Überwachung der Influenzaviren in der Bevölkerung, immens investiert wurde wird bei der Berichterstattung natürlich nicht beachtet. Denn daraus ließe sich ganz einfach schließen, dass man wenn man mehr Aufwand betreibt nach etwas zu suchen, selbstverständlich auch die Wahrscheinlichkeit erhöht mehr von etwas zu finden. Dabei heißt es noch lange nicht, dass auf einmal eine Pandemie droht. Fakt ist doch, dass man unter gewissen Lebensumständen krank werden kann, von Viren, oder mögen es irgend welche anderen Erreger sein - das kann gerne auch einfach kalte Luft sein.

Leben im Dreck? Nein danke.
In Mexico-City leben um die 24 Millionen Menschen, die Hygiene dort ist wahrlich nicht die beste, in vielen Stadtteilen gibt es keine Abwassersysteme. Die Leute leben quasi in ihrem eigenen Dreck. Ja, wie in Teilen von Afrika, genau. Wenn es dann durch Krankheitsfälle zu etwa 100 Toten kommt, ist das erst dann eine Epidemie wenn man genau weiß, dass es ein Erreger war, der sie niedergerafft hat. Alle samt. Wenn man dann ein Screeningverfahren verwendet bei dem lediglich die Erkrankung an irgend einer Grippe festgestellt werden kann, das mit halben Informationen paart, dann hat man auch schon fast eine Pandemie.

Wie kann ich mich vor der Panikmache schützen?
Hinterfragen. Lesen von Literatur, die sich damit befasst. Zum Beispiel "Virus-Wahn" von Torsten Engelbrecht, wie es auch in einem Leserbrief in der Zeitung Rheinpfalz empfohlen wurde. Am besten schützt aber mit Sicherheit in erster Instanz der gesunde Menschenverstand.

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